Klub Hannah mit Judit Chamorro
Wir sind wieder da!
Wir haben unser Projekt Klub Hannah wieder aufgegriffen. Wir sind wieder da, auch wenn die Zeiten unruhig sind. Mehr denn je brauchen wir Mut in der Krise und besonders natürlich Networking, um uns miteinander auszutauschen. Nach einer Pause von mehr als 2 Jahren, öffnen sich die Türen des Goethe-Instituts, damit wir uns dort wieder treffen können, dank der Unterstützung des aktuellen Leiters Ronald Grätz.
Voller Freude treffen wir uns letzten 15. Juni um 19.30 Uhr. Nach dem Meet & Greet in der Cafeteria des Instituts, sind wir bereit, der Rede unserer Gästin zuzuhören. Die Leiterin des TaschenSpiegels und Gründerin des Klubs Hannah, Ina Laiadhi, stellt die katalanische Mathematikerin Judit Chamorro Servent vor, 2020 Preisträgerin des europäischen Preises MSCA (Marie Sklodowska-Curie Actions). Wir sind gespannt!
Judit erzählt uns über ihre Laufbahn: sie studierte Mathematik an der UAB Barcelona und kam nach 12 Jahren harter Forschungsarbeit auf der ganzen Welt mit dem preisgekrönten Projekt COLONINFO nach Barcelona zurück. Ihr Weg führte sie über Frankreich (Toulouse), Madrid, Kanada, Dänemark, Neuseeland, wieder nach Frankreich (Bordeaux) und endlich landete sie in Barcelona, wo sie das Unterrichten an der Universität mit der Forschungsarbeit kombiniert.
Sie drückt sich jederzeit präzise aus und erklärt uns den Kern des Projekts COLONINFO, einer Software, die im klinischen Einsatz zur Krebserkennung dienen soll, basierend auf dem Ansatz des problema inverso, sehr zusammengefasst: Mikrowellen werden im Körper abgegeben, Daten werden gesammelt, und die Software verwandelt sie in Bilder, die von Ärzten interpretiert werden können. Es gibt noch viel zu tun, bevor die Anwendung an Menschen getestet werden kann. In Spanien mangelt es leider noch an Geldern, was Forschung angeht. Deswegen müssen viele talentierte Menschen ins Ausland abwandern, um ihre Forschungen zu betreiben. Das ist sehr bedauerlich und wir sollten als Gesellschaft eine Lösung dafür finden.
Dank ihrer Tante, die im Publikum sitzt, hatte Judit den Mut, sich inmitten der Pandemie um den Preis zu bewerben. Sie musste sogar vorab ein Video vorbereiten, für den hypothetischen Fall, das sie den Preis gewinnt, was sehr merkwürdig und komisch war, denn sie wusste nicht, wie das Ganze sich entwickeln würde.
Sie denkt, dass die Karriere einer Frau manchmal gebremst wird, einfach nur weil „la mujer no se va a tomar una cerveza con el Jefe”. Bei solchen informellen Treffen finden noch oft wichtige Vereinbarungen statt, von denen Frauen dann ausgenommen sind, weil es als unethisch empfunden wird, abends mit der Kollegin auszugehen, während ein After-work-Treffen unter Männern kein Problem darstellt.
Wir unterhalten uns auch über die verschiedenen Kommunikationsfähigkeiten der Frauen: „somos más inclusivas, escuchamos más, y tomamos más en consideración todas las opiniones”. Zu Deutsch, wir kommunizieren anders.
An der Uni, versucht Judit, den Studenten die praktischen Anwendungen der Mathematik zu zeigen, und hilft ihnen, die Leidenschaft für die Wissenschaft über den Sinn und praktischen Nutzen zu finden.
Die Zeit vergeht so schnell, es ist schon 21.00 Uhr, das heißt, wir müssen das Goethe Institut verlassen, aber das Unterhalten geht im Restaurant weiter. Wir sind begeistert, denn wir haben es geschafft: der erste Klub Hannah nach der Pandemie! Wir freuen uns sehr darauf, dass wir uns in September am selben Ort wieder treffen, voller Energie nach dem erwarteten und ersehnten Urlaub, den wir alle brauchen. Einen schönen Sommer an alle und bis dann!
Von Sara Oró, Juli 2022
Klub Hannah im September – Mittwoch 21.9, 19.00
Unsere Gastrednerin Yolanda Marchueta
Die Chemikerin und Managerin bietet als unabhängige Beraterin Ich-Dienstleistungen in den Bereichen Gesundheitswesen/Pharmaindustrie, Management und Innovation an, einzeln oder kombiniert im Ikigai.
Wir laden gesondert ein.
Infos
Goethe Institut
Carrer de Roger de Flor, 224, Barcelona