Ein verstecktes Juwel auf dem Montjuïc
Dossier Nr. 171: Parks und Gärten
Der Kakteengarten Mossèn Costa i Llobera
Nur wenige kennen ihn – den Kakteengarten Mossèn Costa i Llobera, der spektakulär über der Ronda Litoral thront. Am sonnenverwöhnten Südhang des Montjuïc gelegen, bietet er ein ideales Mikroklima für Wüstenpflanzen und Sukkulenten.
Die Temperaturen in diesem rund sechs Hektar großen Areal liegen im Schnitt etwa zwei Grad über denen des restlichen Montjuïc – perfekte Bedingungen für die stacheligen und saftreichen Überlebenskünstler. Der Garten wurde 1970 angelegt und beherbergt Pflanzen aus den unterschiedlichsten Klimazonen und Ländern. Benannt ist er nach dem mallorquinischen Priester und Dichter Miquel Costa i Llobera, der im 19. Jahrhundert eine enge Verbindung zu Barcelona pflegte. Er studierte dort Jura und leitete über viele Jahre die Jocs Florals, einen traditionsreichen Dichterwettbewerb, der bis ins Mittelalter zurückreicht und auf die römische Göttin Flora verweist.
Was erwartet Besucher:innen in diesem botanischen Schatz? Rund 800 verschiedene Arten von Kakteen und anderen Sukkulenten – darunter Agaven und subtropische Bäume – gedeihen hier. Sukkulenten sind Pflanzen, die sich an extreme Klima- und Bodenverhältnisse angepasst haben. Sie speichern Wasser in ihren Blättern, Stängeln oder Wurzeln und trotzen so selbst widrigsten Bedingungen. Kakteen sind die bekanntesten Vertreter dieser Pflanzenfamilie. Besonders eindrucksvoll sind die riesigen, kugelrunden Exemplare, die im Volksmund liebevoll „Schwiegermuttersitz“ genannt werden.
Ein Besuch lohnt sich besonders im Mai und Juni, wenn die Kakteen in voller Blüte stehen und der Garten in leuchtenden Farben erstrahlt. Neben der Pflanzenvielfalt laden auch Skulpturen zum Entdecken ein, und schattige Laubengänge bieten angenehme Rückzugsorte an heißen Tagen.
Wer nach dem Spaziergang eine Pause einlegen möchte, kann sich im nahegelegenen Restaurant „Terraza Martínez“ mit Tapas und Erfrischungen verwöhnen lassen.
Von Sara Oró, Mai 2025
Infos
Carretera de Miramar, bei der Plaza Armada, direkt neben dem Hotel Mirama, Eintritt: frei
Metro: Paral·lel, von dort ca. 15–20 Minuten zu Fuß bergauf
Alternativ: Funicular de Montjuïc
täglich ab 10 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit
Schlagwörter: Barcelona