Mautfrei durch Spanien
In Spanien gibt es zwei verschiedene Arten von Autobahnen. Die einen sind in staatlicher Hand, gebührenfrei und mit einem „A“ (Autovia) gekennzeichnet.
Die anderen werden durch private Unternehmen wie Abertis betrieben. Auf diesen Strecken fällt dann eine Mautgebühr an. Diese Mautstraßen bezeichnet man als Autopista. Sie bieten meistens die schnellste und am besten ausgebaute Verbindung. Außerdem können auch auf einigen National- bzw. Umgehungsstraßen und bei Fahrten durch Tunnel Gebühren anfallen.
Doch für alle Autofahrer gab es in diesem Jahr in diesem Jahr gute Nachrichten. Es war ein Wahlversprechen der aktuellen spanischen Regierung, langfristig die Autopistas in ein kostenloses Straßennetz umzuwandeln, um damit eine bessere Verteilung des Verkehrs auf die zum Teil wenig genutzten Autobahnen zu erreichen. Denn oftmals verlaufen völlig überlastete Landstraßen neben fast leeren kostenpflichtigen Autobahnen.
Die Umsetzung sieht so aus, dass die Konzessionen der privaten Autobahn-Betreiber immer dann, wenn deren Laufzeit endet, nicht mehr verlängert oder neu vergeben werden. So wurde bereits am 1. Januar 2021 die AP4 von Sevilla nach Cádiz gebührenfrei. Und von Tarragona nach Alicante können seitdem auch insbesondere viele Touristen kostenfrei fahren.
Am 1. September wurden weitere Autobahnabschnitte gebührenfrei. In Katalonien betraf es die
- AP7 Montmeló – El Papiol
- AP7 Grenzübergang La Jonquera – Tarragona
- C32 Barcelona – Lloret de Mar
- C33 Barcelona – Montmeló
So soll nach über 40 Jahren ganz Spanien mautfrei werden. Die Instandhaltung übernimmt nun der Staat und es heißt, der Steuerzahler habe die Gebühren bereits mit seinen Steuern bezahlt.
Es wollen jedoch die Gerüchte nicht verstummen, dass die Straßen nicht kostenfrei bleiben werden und ab 2024 eine Vignette eingeführt wird oder eine Minimaut, wie es sie bereits in Portugal gibt. Benutzer der nun kostenfreien Autopistas bestätigen, dass die Zeiten des entspannten Fahrens auf einer fast leeren Autobahn vorbei sind. Viele, insbesondere auch Berufstätige, sind von der Landstraße auf die Autopista gewechselt. Man rechnet auf Dauer mit einer Zunahme des Verkehrs von 20%, und damit kommen dann auch die Probleme mit Staus, mehr Unfällen und auch mehr Stress. Erhalten bleiben uns bis 2037/2039 vier Mautstellen in Katalonien, drei davon auf der C16 (Tunels de Vallvidrera, Tunels de Cadí und zwischen Sant Cugat und Manresa) und eine auf der C32 zwischen Castelldefels und El Vendrell.
Von Gaby Goetting, Dezember 2021