Sagrada Família
Jedem Besucher der Sagrada Familia sticht am Eingang die Passionsfassade ins Auge, die den Leidensweg Jesu Christi darstellen soll. Sie wurde von dem bedeutenden katalanischen Bildhauer Josep Maria Subirachs gestaltet und nach 20-jähriger Arbeit 1989 fertig gestellt.
Die modernen klaren Linien und geometrischen Figuren heben sich deutlich von den übrigen eher üppigen Fassaden der Sagrada Familia ab und stoßen nicht immer auf das Wohlwollen der Besucher. Auch in der Kunstwelt ist die Fassade nicht unumstritten.
Doch von vielen Besuchern wird oftmals eine interessante Kleinigkeit übersehen. An der linken Seite der Passionsfassade zwischen zwei Figuren befindet sich eine Steintafel. Hier hat Josep Maria Subirach ein magisches Zahlenquadrat, ein Kryptogramm angebracht. In Viererreihen sind unterschiedliche Zahlen gemeißelt. Wenn man die Zahlen addiert, sei es vertikal, horizontal oder diagonal, ergeben diese immer die Summe 33. Und diese Zahl soll an das Todesjahr Jesu Christi erinnern. Das ist die Bedeutung dieser Steintafel.
Zu allen Zeiten haben Künstler Kryptogramme in ihren Werken verewigt wie auch Albrecht Dürer in seinem Kupferstich Melancolia aus dem Jahr 1514. Hier ergibt sich in der Quersummer allerdings immer die Zahl 34.
Es heißt, dass Josep Maria Subirachs von diesem Bild Dürers für sein Kryptogramm an der Sagrada Familia inspiriert wurde. Früher benutzte man Kryptogramme als Geheimcode, um Texte zu verschlüsseln. Die Ziffern mussten dabei um Buchstaben ersetzt werden. Allein die Zahlen des Kryptogramms an der Sagrada Familia ergeben 310 mathematische Kombinationen. Heute wird ein Kryptogramm eher als mathematisches Rätsel oder Denksportaufgabe benutzt.
Von Gaby Goetting
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