Auf ins Abenteuerland: PortAventura
Für Sightseeing zu heiß, Shopping zu teuer, Strandtag mit Quallen zu riskant, die Kinder quengeln, und die ganze Familie braucht eine Abwechslung. Das sind ideale Voraussetzungen für einen Kurztripp zum PortAventura.
Der Freizeitpark liegt ungefähr 90 km von Barcelona entfernt die Küste entlang bei Salou. Was 1995 mit einem einfachen Vergnügungspark begann, hat sich zu einer riesigen Themenwelt entwickelt. Mittlerweile gehören zur PortAventura World der PortAventura Park, der 2002 eröffnete Wasserpark Caribe Aquatic Park, das 2017 eingeweihte FerrariLand (einzigartig in Europa) und sechs Themenhotels im 4- und 5-Sternebereich.
Wer alle Parks ausgiebig besuchen möchte kann schon mal vier Tage einplanen. Für Eintritt und Übernachtungen gibt es verschiedene Kombi-Angebote, die man sich auf der Webseite nach Bedarf heraussuchen kann, billig ist der Spaß nicht. Im wortwörtlichen Zuge der Nachhaltigkeit hat das Unternehmen allerdings ein Abkommen mit der Renfe geschlossen. Hin- und Rückfahrt von jeder Haltestelle der Rodalies aus plus Eintritt in den PortAventura Park kosten 53€. Wer sich also um 8.30h in Barcelona in den Zug setzt, kann um 10h pünktlich zur Öffnung an der eigens dafür eingerichteten Haltestelle Salou-PortAventura ankommen. Für die Rückfahrt geht der letzte Zug um kurz nach 22h.
Das Reizvolle am PortAventura Park ist, dass er für jeden etwas zu bieten hat. Allem voran für diejenigen, die Geschwindigkeit und Überschläge mögen. Es gibt eine große Auswahl an Achterbahnen, die Hausnummer unter ihnen ist Dragon Khan, mit acht Umdrehungen und 110km/h war sie bereits 1995 das Aushängeschild des Parks. Im Jahre 2012 wurde der Hypercoaster Shambala um den Dragon Khan herumgebaut und hineingeflochten. Die Stampida von 1997 ist eine Holzachterbahn im Duellmodus, mal gewinnt die blaue, mal die rote Bahn die wilde Fahrt.
Seit 2007 schwingt sich der Furius Baco über den See. Er ist nicht nur rasend schnell, sondern auch noch ein Wing rider, was bedeutet, dass man nicht auf der Schiene sitzt, sondern links und rechts daneben, um das Gefühl des Freischwebens zu erhöhen.
Für den freien Fall gibt es seit 2005 den Hurakan Condor, bei dem man 100m hoch aufsteigt, dann ein bisschen nach vorn gekippt wird, um anschließend ungebremst 86m in die Tiefe zu rauschen und erst auf den restlichen Metern zu bremsen. Die Tränen in den Augen sind klassische Zeichen des Fahrtwindes. Zum Abkühlen leistet man sich auf der Angkor-Bahn (2014) ein Splash Battle und genießt dabei die Aussicht auf die liebevoll nachgestaltete Tempelanlage. Oder man fährt mit einer der drei Wasserbahnen, die jede ihren eigenen Thrill hat, aber auf jeden Fall nassmacht. Auf der Riesenschiffsschaukel kann man sich dann wieder trocknen lassen.
Zum Beruhigen der Gemüter gibt es kleinere und größere Shows. Die Vogelshow, die bereits von Anfang an dabei war, erfreut sich größter Beliebtheit, aber auch die polynesischen Tänzer sind nicht zu verachten. Der Cirque du Soleil hat sich leider aus dem Park zurückgezogen.
Der Park ist geografisch gegliedert in Mediterrània, Polynesien, Mexico, China und Far West. Neu hinzugekommen ist 2011 die Sesamstraße, ein Bereich für die Kleinsten. Alles ist rund, knuddelig und kleinkindgerecht. Doch auch dieser Bereich hat eine begehrte Attraktion, die Street Mission um den verschwundenen Keks. In einem „Taxi“, ausgestattet mit Laserpistole und 3D-Brille fährt man in einen sogenannten Dark Ride, wo man an mehreren Stationen computergenerierte Kekse abschießt. Ein Riesenspaß.
Und wo wir gerade bei Keksen sind, das Essen ist den verschiedenen Themen des Parks angepasst. Um die Mittagszeit wird die mexikanische Cantina bevorzugt, wo man kühl sitzt und sich sein Texmex zu einer Mariachi-Show schmecken lassen kann. In Far West gibt es nach Cowboyart Burger, in China Chinafood und relativ neu in Polinesien Pokebowls und vegetarische Küche. In Berts Lokal gibt es Pizza und Pasta, und in Mediterrània Tapas und Arroz.
Am besten kommt man schon mit einer bestimmten Idee in den Park, was man unbedingt erleben möchte. Denn alles schafft man nicht an einem Tag, und für die großen Bahnen muss man Wartezeiten einplanen. Dann kann man strategisch vorgehen und alles von vorn nach hinten abgrasen oder sich an den Tafeln zwischendurch informieren, welche Attraktion gerade kürzere Wartezeiten hat. Auf dem Weg nimmt man die kleineren Fahrgeschäfte mit, insgesamt gibt es mehr als 40. Am Abend treffen sich alle zur letzten Parade im Mediterràneo.
Ein kleiner Tipp, wer nicht die Preise zur temporada alta zahlen will oder weniger Gedränge bevorzugt, kann sich im Herbst den PortAventura in Halloweendeko gönnen. Die Halloweenevents im Park sind schon mehrfach preisgekrönt.
Von Kati Niermann, August 2022
Schlagwörter: Ausflüge, Katalonien, Sehenswert