Der Blick für das Wesentliche
Ende Oktober verabschiedeten wir Ronald Grätz, den Leiter des Goethe Instituts Barcelona von 2021 bis 2024. Viele Freunde aus dem kulturellen Leben der Stadt waren gekommen, um ihm ihre Anerkennung zu zeigen. Der Generalkonsul Dr. Dirk Rotenberg, die Regionalleiterin Elke Kashi Mohni, Pere Almeda vom Institut Ramon Llull und sein Nachfolger Dr. Joachim Bernauer hielten die Laudatio.
Dr. Dirk Rotenberg lobte Grätz’ tiefes Verständnis für die Region und die katalanische Kultur sowie seine Fähigkeit, Deutschland und Katalonien in den Dialog einzubeziehen. Er betonte die Bedeutung der kulturellen Zusammenarbeit und die Notwendigkeit, in Katalonien präsent zu sein. „Denn hier spielt die Musik.“ Im wörtlichen Sinne, aber auch im gesellschaftlichen Sinne zu Fragen der Mobilität oder des Urbanismus, der Nachhaltigkeit, der Digitalisierung oder der KI, der Verlage oder der Universitäten, in einem Satz, wer Katalonien nicht kenne, wer hier nicht präsent sei, der drohe, die Zukunft zu verpassen, und ihm entgehe zudem eine großartige Tradition um die Vergangenheit. Ohne Katalonien liesse sich Spanien nicht verstehen und ohne Spanien nicht Europa.
Elke Kashi Mohni hob Grätz’ internationale Karriere und seine Leidenschaft für Kultur, Bildung und Europa hervor. Sie betonte seine Loyalität und Menschlichkeit, die das Goethe Institut während seiner Amtszeit prägten.
Pere Almeda sprach über die erfolgreiche Zusammenarbeit an gemeinsam initiierten Projekten. Er betonte die Bedeu-tung des kulturellen Dialogs, besonders in Zeiten großer globaler Herausforderungen. Es gehe darum, weiterhin ge-meinsame Projekte im Bereich der Kultur in beiden Ländern aufzubauen. Die deutsche Kultur habe sich hier als eine Kul-tur gezeigt, die offen sei für neue Impulse der heutigen Rea-lität.
Ronald Grätz selbst zeigte sich dankbar für die Unterstützung und die gemeinsamen Erlebnisse der letzten Jahre. Er verabschiedet sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn der tägliche Kontakt zu den schon fast zu Freunden gewordenen Kolleg:innen hört nun auf. Kollegialität, Solidarität, Vertrauen und Hilfe bestimmten ihr Arbeitsleben. Es gehe um gegenseitiges Verstehen, Verständnis und Verständigung zwischen Deutschland und Katalonien. Im tieferen Sinne also um den Versuch, Frieden zu stiften. Er betonte die Wichtigkeit von Verständnis und Frieden und erinnerte an die Kraft der Kultur, große Ideen umzusetzen. Sein Motto hat er von Aristoteles: „Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel anders setzen“.
Dr. Joachim Bernauer, der neue Institutsleiter, freut sich auf seine Aufgabe in Barcelona und lädt alle ein, ihn zu besuchen und sich mit ihm auszutauschen.
Daran schloss sich die Vorstellung des Buches La MEBA an, s. auch Seite 20. Ein gelungener Abend mit vielen kulturellen Gesprächen, einem guten Wein und ein paar Tapas.
Von Ina Laiadhi, Dezember 2024
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Schlagwörter: Barcelona, Kultur, Magazin