Don Quijote liegt wieder im Trend

Eine kleine Herausforderung: Im Herbst Kastillien- La Mancha per Rad ken-nenlernen Foto: López
Auch wenn wir von einer längst vergangenen Epoche sprechen, sind Cervantes und sein Don Quijote heute noch erstaunlich präsent. Das zeigt sich aktuell etwa in Alejandro Amenábars Film El cautivo. Ohne hier eine Filmkritik abzugeben oder die Handlung vorwegzunehmen, möchte ich einfach dazu ermutigen, den Film aus einer historischen Perspektive zu betrachten – als Annäherung an die Ursprünge des Schriftstellers, an seine Neugier und seinen Drang zu erzählen, gehört und gelesen zu werden, ganz wie die fahrenden Sänger vergangener Zeiten.
Gleichzeitig hat ein zeitgenössischer spanischer Autor, Antonio Muñoz Molina, einen der großen Klassiker neu aufgegriffen und in seinem jüngsten Werk El verano de Cervantes verarbeitet. Es handelt sich um ein Notizbuch, das persönliche Gedanken und Erlebnisse sammelt, die mit der Welt des Quijote verbunden sind. Es lädt die Leserinnen und Leser dazu ein, über das Werk und seine Bedeutung nachzudenken. Besonders hervorgehoben wird der Sommer als die Jahreszeit des Don Quijote – nicht nur, weil Muñoz Molina selbst das Buch in dieser Zeit gelesen hat, sondern auch, weil der Ritter von der traurigen Gestalt seine Reise an einem heißen Julitag begann.
Doch als echte Frau aus La Mancha muss ich sagen: Diese verrückte Reise sollte man besser nicht wagen – es sei denn, man möchte seinen Verstand verlieren.
Und als wäre das nicht genug, wurde vor wenigen Wochen ein weiteres Werk ins Rampenlicht gerückt: El Quijote en verso von Juan Muñoz Martín, begleitet von den heiteren Illustrationen Javier Andradas.
Diese gereimte, humorvolle und zugänglichere Version des großen Klassikers der spanischen Literatur wurde bereits in den 1980er-Jahren geschrieben und damals vom Autor selbst in Schulen vorgelesen. Doch erst in diesem Jahr wurde sie einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Muñoz Martín wollte damit eine neue Lesart des Quijote schaffen – eine, die besonders jüngeren Leserinnen und Lesern den Zugang erleichtert.
All diese aktuellen Bezüge haben mich dazu inspiriert, auch die berühmte Ruta de Don Quijote wieder ins Gedächtnis zu rufen – jene Route, über die Azorín bereits in seinen Chroniken berichtete. Sie ist eine Einladung, in dreifacher Hinsicht:
- Die Lektüre eines großen Klassikers neu zu entdecken.
- Die Reise von Don Quijote und Sancho Panza durch die Landschaften der Mancha nachzuempfinden.
- Und schließlich: Eine Region zu erkunden, die für viele noch ein unentdecktes Juwel ist.
Von Cristina López, Oktober 2025
Infos
Die offizielle Tourismus-Seite von Kastilien-La Mancha bietet dazu eine spannende Übersicht über die wichtigsten Stationen der Route:
www.turismocastillalamancha.es/personajes-ilustres/miguel-de-cervantes-55335/
Und für alle, die sich nicht weit von Barcelona entfernen möchten, aber dennoch Lust auf ein kleines quijotisches Abenteuer haben:
Ich lade herzlich zu einer geführten Tour durch die Orte in Barcelona ein, die mit Don Quijote und Cervantes in Verbindung stehen.
Für weitere Informationen zum Event könnt ihr mir gerne schreiben: wiwabcn@gmail.com
Schlagwörter: Ausflüge
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