Europa: Komplizierte Zeiten, demokratische Lösungen
Ende Juli, kurz vor der Sommerpause, wurde von der Fundació Catalunya Europa und den Amigos del Goethe Institut España eine spannende Veranstaltung angeboten. Thomas Krüger, der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung und Eva Anduiza, Professorin für Politikwissenschaften an der UAB sollten in eine Debatte zu Europa im Spannungsfeld zwischen Demokratie und Rechtsruck treten.
Um 18.30 Uhr traf sich ein bunt gemischtes Publikum in der Sala Bohigas im Ateneu Barcelonès, um an der zweisprachig simultan übersetzten katalanisch-deutschen Diskussion teilzunehmen. Versprochen waren Reflexionen über die Krise der europäischen Demokratie, Gründe und Auswirkungen, die Notwendigkeit von politischen Mechanismen und gemeinschaftlichen Strategien, um das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik wiederherzustellen.
Viel zu kurz war die Zeit, um alle diese Themen umfassend zu behandeln. Aufschlussreich und lehrreich war es nichtsdestotrotz. Die beiden Redner auf dem Podium konnten unseren Blick auf die europäische Politik erweitern und uns eine neue Perspektive geben. So verliert zum Beispiel der große Rechtsruck in ganz Europa näher und dezidierter betrachtet ein wenig von seinem Schrecken, wenn man die Beweggründe der Menschen betrachtet.
Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA und der Brexit 2016 haben einen Wendepunkt markiert. Europa musste sich neu positionieren. Dies ist ein stetiger Prozess, bei dem man unbedingt die jungen Menschen stärker mit einbeziehen muss. Wir sprachen über die Kanäle, derer man sich dazu bedienen sollte. Hier stehen Bücher, Konferenzen und Seminare als Old School-Modelle Influenzern, Social Media und YouTube gegenüber. Politische Bildung ist in Deutschland als Allgemeingut anerkannt, wohlgemerkt für die Bevölkerung Deutschlands, nicht nur für das deutsche Volk. Das inkludiert viel mehr Menschen, die derzeit Deutschland bunt und vielseitig machen. Tatsächlich wird jedoch das politische Verständnis der Jugendlichen und jungen Erwachsenen noch immer zu großen Teilen von den Eltern geprägt, deshalb ist es wichtig, die politische Bildung auch in der erwachsenen Generation weiter zu betreiben und nicht am Ende der Schulzeit auslaufen zu lassen.
Dafür war diese Veranstaltung ein gutes Beispiel. Wir danken den Veranstaltern hierfür und wünschen uns mehr Veranstaltungen dieser Art.
Von Kati Niermann, Oktober 2024
Siehe auch Interview mit Thomas Krüger, Juli 2024
Schlagwörter: Barcelona, Europa, Moderne Welt