Europeana
50 Millionen Exponate aus Kultur und Wissenschaft in Europas virtueller Bibliothek
Europeana.eu
Das Stichwort Digitali-sierung ist in aller Munde und vielerorts wird gerade aufgeholt, was im Bereich des europäischen Kulturerbes bereits seit Jahren reibungslos funktioniert.
Auf dem Internetportal Europeana.eu laufen Millionen Datensätze von Büchern, Musik, Kunstwerken, etc. zusammen und können in Sekundenschnelle genutzt werden. Als virtuelle, europäische Bibliothek verschafft Europeana einer breiten Öffentlichkeit freien Zugang zu Kunstgenuss, Bildung und Forschung.
Es macht einen Unterschied, ob jedes Museum, jedes Archiv oder jedes Land für sich allein digitalisiert oder alle zusammen bei Europeana das kulturelle Erbe Europas gemeinsam in die Waagschale legen. Das gilt besonders für unbekanntere Einrichtungen oder Themen, die erst jetzt stärker beleuchtet werden, wie beispielsweise im aktuellen Monat der Frauengeschichte: https://www.europeana.eu/de/womens-history
Bisher wurden 50 Millionen hochqualitative Exponate von den teilnehmenden Einrichtungen digitalisiert und eingestellt. Dabei wurde jedes einzelne dieser sogenannten Digitalisate mit überaus detaillierten, aber einheitlichen Identifikatoren versehen. Diese Metadaten ermöglichen eine sekundenschnelle und passgenaue Suche in einem unglaublich großen Informationsangebot. Bestes Beispiel ist „Barcelona“: 411.595 Ergebnisse, die man nach Bild, Text, Audio, Video, 3D, Sprache, Farbe, Verwendbarkeit, bereitstellendem Land, Beiträger, Datengeber, und weiteren Suchbegriffen eingrenzen kann.
Ein gemeinsames Webportal von 43 Nationalbibliotheken war 1997 Vorgängerprojekt der Europeana, die schließlich 2009 mit ihrer ersten Version online ging. In Zusammenarbeit mit mittlerweile rund 4.000 Einrichtungen, wie Archiven, Bibliotheken und Museen, hat Europeana die digitale Transformation des kulturellen Erbes in Europa begleitet und gefördert. Gespeichert werden die Digitalisate dezentral, bei den beitragenden Einrichtungen, die Verbreitung der gesamten Daten erfolgt zentral und aus einer Hand über das Portal Europeana.eu.
Digital = zugänglich
Diesem Anspruch wird Europeana gerecht, auch wenn die Menge der Exponate am Anfang eine Herausforderung ist. Für den Einstieg empfehlen sich daher die Themensammlungen zu Kunst, Mode, Musik, Fotografie etc. mit Galerien, Blogs und Ausstellungen. Das digitale Flanieren hat den Vorteil, dass man schnell neue kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen aus ganz Europa entdeckt, die man bisher noch nicht auf dem Schirm hatte:
https://www.europeana.eu/de/collections/topics
Besonders interessant ist Europeana übrigens auch für Lehrerinnen und Lehrer, die didaktische Unterstützung (Fortbildung / MOOC ‘Digital Education with Cultural Heritage’) und Zugang zu lizenzfreien Lehrmaterialen suchen:
https://www.europeana.eu/de/europeana-classroom
https://teachwitheuropeana.eun.org
Neben einer Vielzahl fortlaufender Forschungsprojekte entwickelt Europeana auch eigene APIs, also Andockstellen, über die z. B. andere Webseiten und Dienste die Europeana-Datenfülle für weitere Zwecke nutzen können.
Kolja Bienert, April 2021
Europeana.eu
Infos
https://www.europeana.eu/de
Schlagwörter: Kultur, Museen und Sehenswürdigkeiten