Grün stört: Im Fokus einer Farbe
Auszug aus der Ausstellung „Grün stört“ im Marta Museum, Herford, 2016
Die Welt ist farbiger als wir denken. Dabei sind Farben mehr als rein optische Phänomene. Rot lebt. Blau träumt. Grün stört. In der heutigen Bilderwelt wirken Farben nicht nur als schnelle Reise, sondern formulieren auch Haltungen. Die Farbe Grün – so die These dieser Ausstellung – macht lebendig, indem sie ihre Betrachter zu bewussterem Wahrnehmen animiert. Im Vergleich zu den drei prominenten Farben Rot, Gelb und Blau ist Grün eine widersprüchliche Farbe, die ebenso beruhigend und heilend wirken wie sie auch irritieren, verunsichern und nachhaltig stören kann. Das scheinbar unscheinbare Grün provoziert Fragen: Wieso wirkt gerade Grün niederschwelliger, dafür aber umso nachhaltiger? Woran erinnern wir uns, wenn wir Grün sehen? Grün ist nicht Grau (wie „alle Theorie“), sondern eine Farbe, die uns erleben lässt, wie inspirierend sie wirken kann. Ein Betrachter sieht Grün und plötzlich wird die Welt einen andere.
Von Ina Laiadhi
Schlagwörter: Europa, Kultur, Umwelt