Camprodón – von der Keksdose zum Ausflugsziel
Camprodón ist ein schönes, in der Nähe von Frankreich liegendes Dorf, welches noch immer durch seinen authentischen Charme glänzt. Besonders empfehlenswert ist der Besuch für diejenigen, die sich von den alten Bräuchen und Sitten verzaubern lassen wollen.
Denn malerisch durch die Landschaft zieht sich an diesem Ort der Fluss Ter. Der Fluss ist auch im Dorf sehr präsent und kann von verschiedenen Punkten aus genossen werden. Die dafür beliebteste Brücke ist die “Pont Nou”, das Wahrzeichen von Camprodón. Sie wurde im 12. Jahrhundert gebaut und war im Mittelalter der einzige Zugangspunkt in das ummauerte Camprodón.
Der weltberühmte spanische Komponist und Pianist Isaac Albéniz hat während seiner jungen Jahre dieses Umfeld tagtäglich genießen können. Sein damaliges Familienhaus wurde umgewandelt und dient nun als Museum. Vor allem für diejenigen, die sich für seine Musik und sein Leben interessieren, ist dieses Museum ein Muss.Die Blütezeit Camprodóns war am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein anschauliches Beispiel dafür sind die Familienhäuser, die im Jugendstil gebaut wurden und sich heutzutage noch in einwandfreiem Zustand befinden: Can Blanc, Can Vila und Can Roig. Dass Camprodón eine Schokoladenseite hat, wird nicht nur von den zahlreichen Besuchern erkannt, sondern zeigte sich schon im letzten Jahrhundert. Denn nicht umsonst zierte das Dorf und dessen Kulisse seit nunmehr 125 Jahren viele tausende Keksdosen.Auch heute noch druckt die Firma Galletas Birba, mit Niederlassung und Produktionsstätte in Camprodón das Foto des Örtchens auf die Keksdosen ihrer Galletas Birba. Eine Zeit lang gab es ein regelrechtes Begehren nach diesen Keksen. Das lag aber nicht unbedingt am guten Geschmack, sondern eher an den handlichen Keksdosen selbst. Darin wurden im letzten Jahrhundert in Spanien nicht nur Lebensmittel aufgehoben. Die rechteckige Grundform war ideal für die Aufbewahrung von Wertsachen wie Briefen, Fotos und Geld. Das war nicht nur eine Blechkiste, sondern der ideale Tresor.
Herbstliche Wanderung nach Sant Pere de Camprodón.
Die Kirche San Pere de Camprodón ist nicht nur bei den Einwohnern Camprodóns sehr beliebt, sondern auch unter den Pilgern, die vor allem am 13. Juni (Antonstag), in die Kirche pilgern. Der Ausflug ist teilweise kompliziert, denn die gelb-weißen Balken sind oftmals schwer zu entdecken.Am besten man parkt das Auto an den Straßen des nahegelegenen Golfplatzes. Die ersten Kilometer sind gut ausgeschildert, obwohl man sich schnell verlaufen kann, weil der anschließende Weg in keinem perfekten Zustand ist. Der Pflanzenwuchs ist dort hoch und bedeckt große Teile des Pfads, teilweise auch die gelb-weißen Balken. Ideal ist es, sich vor dem Ausflug am Infopoint die genaue Wegbeschreibung geben zu lassen.
Dauer: 3 Stunden
Schwierigkeitsgrad: mittel
Von Anna Camps
Schlagwörter: Ausflüge, Katalonien