Wasserstandsmeldung zu Beginn des Frühlings
Wer im März in der grünen Umgebung Barcelonas unterwegs war, traf auf einen seltenen Gast: WASSER. Überall plätscherte es, man musste über Pfützen und kleine Bäche hinweg springen, Rückhaltebecken waren gefüllt. Nach der jahrelangen Dürre war dies ein ungewöhnliches Erlebnis.
Das Tief Jana brachte am 7., 8. und 9. März so viel Regen nach Katalonien, dass die Wasserreserven in der Folge um mehr als zehn Prozentpunkte nach oben kletterten. Hinzu kamen außerdem die Regenfälle in den folgenden zwei Wochen.
Am 29. März lagen die Wasserreserven bei knapp über 60 Prozent. Ende April lagen sie bei fast 70%. Bedenkt man, dass sie ein Jahr zuvor bei etwa 15 Prozent lagen, zeichnet sich doch eine deutliche Entspannung ab. Der berühmte Sau-Stausee hatte Ende März mit über hundert Kubikhektometern sogar den Füllstand des zehnjährigen Mittels überschritten, das bei etwa 95 Kubikhektometern liegt. Vor einem Jahr befanden sich in diesem Stausee gerade einmal 6,61 Kubikhektometer Wasser. Im Zuge der Tiefs hat es in den Bergregionen zudem ordentlich geschneit, was ebenfalls auf eine ertragreiche Schneeschmelze hoffen lässt.
Die vorherrschenden Restriktionen, die in vielen Gemeinden Kataloniens in Kraft sind, werden jedoch vorerst noch nicht überall gelockert. Das liegt auch daran, dass das Wasser in der autonomen Provinz ungleich verteilt ist und dass aus den unterschiedlichen Quellen sehr verschiedene Mengen an Wasser gebraucht werden. In vielen Teilen Kataloniens ist der Zustand weiterhin kritisch.
Das Frühjahr wird zeigen, wie es weitergeht. Auch wenn die meisten Menschen es lieber mögen, wenn die Sonne scheint, müssen wir wohl auf einen nassen Frühling hoffen: Die Böden waren durch die jahrelange Dürre sehr trocken, die Natur braucht noch etwas Zeit, bis sie sich vollständig erholt hat. Jeder Tropfen Regen ist also ein weiterer Grund zur Freude!
Von Verena Striebinger, April 2025
Infos
Trockenheitsstand: Visor de la Sequera
Schlagwörter: Katalonien, Umwelt