Hatschi! Sommergrippe?

KI-generiertes Bild
Ein Schnupfen saß auf der Terrasse, auf dass er sich ein Opfer fasse. Und stürzt sich drauf mit vollem Grimm, auf einen Menschen namens….tja, egal ob er nun Klimm, Jim oder Tim heisst, das ist dem Schnupfen ganz egal. Hauptsache, er findet ein nettes Nasenloch oder einen offenen Mund und schwupps, schon lässt er sich nieder und fängt an zu nerven: die Nase trieft, der Hals kratzt, die Augen tränen, der ganze Mensch ist ein schniefendes Elend.
Und natürlich kommt der Schnupfen mit ganz bösen Verbünde-ten daher, nämlich mit Viren oder Bakterien. Die verpassen einem dann auch noch Fieber und man fühlt sich mies und richtig krank. Dann spricht man von einer schweren Erkältung. Also ab ins Bett, bloß nicht zur Arbeit gehen, denn man möchte ja niemanden anstecken. Jetzt kommen Tabletten, Lutschpastillen, Teechen und jede Menge Tempotaschentücher zum Einsatz. Kann man nur hoffen, dass nicht ein Arzt noch eingreifen muss.
Warum wir sowohl im Sommer wie im Winter mit einem Schnupfen rechnen müssen, wissen vor allem die Mütter erkrankter Kinder: „du musstest ja unbedingt ohne Unterhemd rumlaufen“, „auch wenn dir zu warm ist, Zugluft ist nun mal gefährlich“, „du warst viel zu lange in dem kalten Schwimmbecken“. Tja, mehr an wissenschaftlicher Erkenntnis dieser Art kennen wir alle. Aber für einen Schnupfen sind hauptsächlich erstmal Viren verantwortlich. Viren sind Parasiten, denen es an einem eigenen Stoffwechsel fehlt. Um sich zu vermehren, brauchen sie einen Wirt, eine lebende Zelle, in der sie es sich gemütlich machen, deren Zellgut vernaschen und so weitere Viren produzieren. Im Sommer tummeln sich viele Enteroviren, die bei warmem Wetter aktiv sind. Erwischen uns diese, kommt es zu Schnupfensymptomen, wie Niesen und laufender Nase, die aber nach kurzer Zeit abklingen. Bei kälterem Wetter werden die Rhinoviren aktiv mit den typischen Erkältungssymptomen wie Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Halsweh, Heiserkeit und Husten. Dagegen kann man sich vorbeugend impfen lassen, ansonsten muss ein gesundes Immunsystem ran. Die so beliebte Gabe von Antibiotika ist bei einem viralen Infekt völlig sinnlos, denn Viren reagieren darauf total desinteressiert. Anders sieht es bei einer Erkältung aus, in die sich noch Bakterien mit eingeschlichen haben. Die haben einen eigenen Stoffwechsel und der reagiert auf Antibiotika ziemlich erschrocken, weil sie davon zerstört werden. In letzter Zeit geht das Gehuste und Genieße wieder um und manch einer holt lieber mal wieder die Corona-Schutzmaske aus der Versenkung.
Noch schnell ein Wort zu einem Schnupfen, der sich wegen seiner Symptome gerne in die Schnupfenfamilie einordnen möchte, aber eigentlich nicht dazugehört, da er nichts mit Viren oder Bakterien zu tun hat, sondern mit einer Allergie – der Heu-schnupfen. Er kann zu jeder Zeit auftauchen, aber Frühling und Sommer gefallen ihm am besten. Da grünt und blüht es um uns herum, die Pollen von blühenden Bäumen und Gräsern sind überall in der Luft. Viele reagieren sehr empfindlich darauf, da einige Zellen am Ende chemische Stoffe wie Histamin freisetzen. Und plötzlich fängt man an zu niesen, die Augen jucken, die Nase läuft, Husten, Kurzatmigkeit und Schlappheit machen den Betroffenen schwer zu schaffen. Viele erfreuen sich jetzt am Som-mer, Allergiker jedoch hoffen auf einen baldigen Winter.
Genießen Sie die lauen Temperaturen, aber wenn Sie gemütlich bei einem Weinchen auf ihrer Terrasse sitzen, schauen Sie sich ab und zu mal um, ob da nicht der Schnupfen gerade dabei ist, Sie als Opfer ins Auge zu fassen.
Von Dixi Greiner, August 2025
Schlagwörter: Umwelt