Das haut rein!
Wow! Bist du schön braun! Das fasst man doch glatt als Kompliment auf und lächelt geschmeichelt. Ja, braun sein ist bei uns Trend und dafür wird alles getan, egal wie sehr wir oftmals dafür leiden müssen.
Aber nicht nur wir. Unsere Haut muss dabei ganz schön viel hinnehmen und würde bei manchen wohl mit den Zähnen knirschen, wenn sie welche hätte. Anfangs ist sie ja noch ganz friedlich. Für das erste Sonnenbad ist sie von Natur aus gut vorbereitet. Die UV-Strahlen der Sommersonne nimmt sie lässig hin und produziert zum Schutz vor Schäden Melanin. Das ist ein Pigment in den tieferen Hautschichten und unter anderem für die Braunfärbung der Haut zuständig. Wieviel Melanin gebildet wird, ist bei jeder Person unterschiedlich. Bei der Bräunung verdickt sich die obere Hautschicht und die UV-Strahlen werden zu einer ungefährlichen Wärme reduziert. Aber viel Sonne auf der Haut fordert von den Melanozyten eine vermehrte Melaninbildung. Irgendwann ist dann unsere Haut mit dieser Schutzmaßnahme überfordert und überlässt den Sonnenanbeter seinem Schicksal. Jetzt gibt es erst mal einen schönen Sonnenbrand. Dabei sind die Blutgefäße erweitert und die Haut wird rosa bis dunkelrot, je nachdem, wie unvernünftig lange man sich den UV-Strahlen ausgesetzt hat. Das kann sehr schmerzhaft werden, ist aber nur die erste kleine Rache der Haut. Ein normaler Sonnenbrand geht auch schnell vorbei. Vielleicht pellt sich die obere Hautschicht wie bei einer gekochten Kartoffel ab, aber das war´s. Jedoch, die Haut ist da sehr kleinlich und merkt sich jeden Sonnenbrand. Sollten immer mehr UV- strahlen ungebremst auf sie einbrennen, kann unsere Haut sehr ärgerlich reagieren. Sie fängt an zu jucken, wirft Blasen, sie verstopft die Schweißdrüsen und lässt unschöne Hitzepickel entstehen, die sich schnell entzünden können. Und nach vielen Jahren unvernünftigen Sonnenbadens legt die Haut sich schon früh in tiefe Falten und entwickelt sogar Hautkrebs.
Dagegen muss man natürlich etwas tun. Schatten bietet einen guten natürlichen Schutz, aber auch die Industrie hat ordentlich nach Rettung geforscht und so gibt es jede Menge Sonnencremes, die mit einem guten Lichtschutz ausgestattet sind. Das ist ein Pulver, in dem Filtersubstanzen enthalten sind, die auf der Haut umgewandelt werden und dabei die UV-Strahlen quasi „verharmlosen“. Sie werden einer normalen Creme oder Lotion beigemischt. Wie viel länger man damit ohne Schaden in der Sonne bleiben kann, zeigt der Lichtschutzfaktor an, je höher, desto besser. Also ordentlich einschmieren und mit Geduld langsam, aber sicher der Haut die Möglichkeit zum Bräunen geben.
Die Japanerinnen können über unsere Hingabe, in der Sonne zu brutzeln, nur den Kopf schütteln. Sie schützen sich mit Sonnenschirmen, Kleidung und Cremes vor jedem Sonnenstrahl und tun alles, um ihre weiße Porzellanhaut zu bewahren. Auch bei uns war es in der Renaissance vornehm, eine möglichst weiße Haut zu besitzen. Ob wir mal wieder zu diesem Trend zurückkommen, wenn unsere Sommer immer heißer und unangenehmer werden? Unsere Haut würde es uns sicher danken.
Von Dixi Greiner
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