Der Stadt etwas zurückgeben

Vernissage von LeShagh im Centro Espronceda
2013 wurde das Espronceda Institute of Art & Culture von den Zwillingsbrüdern Holger und Henrik Sprengel sowie dem befreundeten Künstler Elia Sabato als Beitrag gegründet, „um der Stadt etwas zurückzugeben“ (Henrik Sprengel).
Das Institute of Art & Culture liegt in Poblenou und war ursprünglich eine Werkstatt für LKWs. Die Vision war damals, die Werkstatt umzubauen, um eine Künstlerresidenz zu erschaffen. Die drei sahen ein sehr hohes kreatives Potential in Barcelona und wollten es den Künstler:innen ermöglichen, in Barcelona zu bleiben. Damals kamen viele kreative Menschen nach Barcelona und zogen anschließend unter anderem weiter nach Berlin, da sie hier nicht genügend Umsetzungsmöglichkeiten sahen.
Ihr unternehmerischer Impuls und die große Leidenschaft haben die Zwillinge hierhin geführt: „Wir schießen erst und dann zielen wir. Es war eine totale Herzentscheidung“ (Henrik Sprengel). Aus dieser impulsiven Idee hat sich in den letzten Jahren eines der wichtigsten Kunst- und Kulturinstitute der Stadt entwickelt. Sie wollen einen multidisziplinären Ort gestalten, an dem u.a.
- Künstlerresidenzen und Ausstellungen
- Projekte (wie IMMENSIVA)
- Performances
- Internationale Kollaborationen
- Partnerschaften (u.a. zum New European Bauhaus)
- Events für die Nachbarschaft stattfinden.
Die Zwillingsbrüder haben keinen künstlerischen Hintergrund und haben in ihrem Leben alles hinter sich gelassen, um für das einzustehen, was sie als wichtig erachten – die Kunst: „Ohne Kunst kann ich mir eine Welt mit Moral nicht vorstellen. Für mich ist Kunst ein wichtiger Bestandteil für das Zusammenleben“ (Henrik Sprengel).
Ziel ist es, die Menschen durch Kunst zu verbinden und weg vom Sofa zurück ins echte soziale Miteinander zu holen. Auf der anderen Seite wollen sie Künstler:innen unterstützen, den Raum zu bekommen, herauszufinden, was sie genau machen wollen. Bei Espronceda sind Künstler:innen mit innovativen oder neuen Ideen willkommen. Sie möchten nicht die Künstler:innen in den vorhandenen Markt hineinpressen, sondern grenzenlos den Raum eröffnen – für neue Möglichkeiten zwischen Kunst, Performance, Technologie usw.
Das Institut sieht die Herausforderungen, die das künstlerische Leben finanziell mit sich bring, und so möchten sie die Künstler:innen mit allen Mitteln unterstützen, einen Schaffens- und Erfahrungsraum zu öffnen. Obwohl die beiden das Espronceda nur nebenbei betreiben und daher nur limitierte Ressourcen haben, geben sie dennoch Tag für Tag ihr ganzes Herz, um weiterhin genug Finanzierungsmöglichkeiten zu finden, diesen Raum zu bewahren.
von Yasmina Abd Elrahman, Mai 2025
Infos
www.espronceda.net/es/
Schlagwörter: Kultur