Erlebnisreiche E-bike-Tour rund um Llafranc
Die Costa Brava – immer einen Ausflug wert
Türkisfarbene Buchten, spektakuläre Aussichtspunkte und sehenswerte Ortschaften prägen diese Route.
Ausgangs- und Endpunkt der Tour ist das malerische Llafranc. Wir starten auf der wenig befahrenen Autostraße Richtung Tamariu. Nach moderater Steigung erreicht man schnell ein Hochplateau und hat die Möglichkeit ein erstes Highlight anzusteuern: den Far de Sant Sebastia. 165 m senkrecht über dem Meer gelegen bieten sich herrliche Ausblicke über die Bucht von Llafranc.
Von dem Abstecher geht es wieder zurück zur Straße nach Tamariu. Kurvenreich geht es abwärts, bis die türkisblaue Bucht von Tamariu durch die Bäume schimmert. Eine kleine Kaffeepause in der schönen Bucht macht Sinn, denn nun braucht man etwas Stärkung für den anstrengendsten Teil der Strecke. Denn weiter Richtung Aiguablava geht es zunächst steil bergauf, oben angelangt belohnt die Aussicht am Mirador del Puig des Comal d`Aiguablava. Seitlich der Straße fallen die zahlreichen Johannisbrotbäume (Tamarinden) auf, die wohl einst auch Namensgeber für das Örtchen Tamariu waren. Mit moderaten Aufs und Abs geht es weiter Richtung Begur. Zunächst lohnt ein kurzer Stopp am nächsten Aussichtspunkt, dem Mirador de Fornells mit Blick auf die Bucht von Aiguablava und den architektonisch nicht so ansprechenden oberhalb gelegenen Parador. Nach nunmehr 15 Kilometern erreicht man das wunderschöne Örtchen Begur mit seinen malerischen Gassen und den in den Sommermonaten belebten Straßencafés rund um die Kirche. Auch hier lohnt eine Pause.
Wir verlassen Begur Richtung Regencòs, ein kleines mittelalterliches Dreihundertseelen-Dörfchen. Am Ortseingang von Regencòs lenkt uns ein Fahrradwegweiser (weißes Fahrrad auf braunem Hintergrund) durch das Dorf. Wir folgen ab jetzt diesen Hinweisschildern und bewegen uns für den Rest der Tour fast ausschließlich auf ausgeschilderten Fahrradwegen weg vom Verkehr. Teils asphaltierte, teils mit Schotter belegte Feldwege führen uns durch Weizenfelder und kleine Korkeichenwäldchen nach Palafrugell. Der Tacho zeigt uns dort 20 km zurückgelegte Strecke an. Auch hier lohnt ein Abstecher in den alten Ortskern. Eine Verschnaufpause auf dem lebendigen Marktplatz bei einem kühlen Getränk bietet sich an. Anschließend darf man sich freuen auf den landschaftlich besonders reizvollen Abschnitt der Tour, auf eine ehemaligen Bahntrasse und jetzt Via verde: la Ruta del Tren Petit, auf der wir Richtung Palamos bzw. Playa de Castell fahren. Auf ebenen Wegen rollt das Fahrrad fast von selbst durch die Felder und Wiesen vorbei an wunderschönen alten Bauernhäusern.
Zeit für ein Picknick? Dann ist der traumhafte und als einer der wenigen nicht von Bebauung verschandelte Strand Playa de Castell der optimale Platz. Zu verdanken ist das wohl engagierten Bürgern, die vor dreißig Jahren den Bau einer Luxusappartmentsiedlung verhindern konnten. Nach Picknick und erfrischendem Bad im kühlen Meer geht es auf den letzten Teil unserer Tagestour: Durch den Wald Richtung Cap Roig. Die Steigungen sind leicht zu bewältigen und dank der schattenspendenden Bäume kann man diesen vegetationsreichen Abschnitt unbeschwert genießen. Vorbei am botanischen Garten erreicht man schließlich Calella de Palafrugell und lässt sich hinabrollen zum Ausgangspunkt Llafranc.
Wer sich mit einem exzellenten Essen für die Anstrengung belohnen möchte und das nötige Kleingeld hat, dem sei das Restaurant Casamar (seit 2023 im Michelin Guide) empfohlen. Auch eine Übernachtung in einem der schönen kleinen Hotels des Ortes kann die Escapada wunderbar abrunden.
Von Uta Illing, Juli 2023
Fotos: Uta Illing
Schlagwörter: Ausflüge, Katalonien