Fernando Botero
Nicht nur die Kunstwelt trauert um einen der berühmtesten bildenden Künstler unserer Zeit.
Wie das Kulturministerium in Bogotá mitteilte, starb Fernan-do Botero am 15. September im Alter von 91 Jahren in Monaco an einer Lungenentzündung, nur fünf Monate nach dem Krebstod seiner langjährigen dritten Ehefrau Sophia Vari.
Botero war als Maler und Bildhauer bekannt für seine üppigen Menschen- und Tierskulpturen. Seine Gemälde werden in den wichtigsten Museen ausgestellt und seine Skulpturen schmücken Straßen und Plätze in Madrid, Paris, London, Rom und in Barcelona. Wer kennt nicht das Pferd im Flughafen von Barcelona oder die Katze im Raval?
Botero wurde 1932 in Medellín in ärmlichen Verhältnissen geboren. Schon als Jugendlicher interessierte er sich für die Bildende Kunst, ging nach Bogotá, wo er Anschluss an die künstlerische Avantgarde fand. Er fand Arbeit als Illustrator bei der Zeitung “El Colombiano” und gewann einen Kunstpreis in Bogotá. Mit dem Geld reiste er nach Europa, wo er vor allem in Italien und auch im Prado Madrid entscheidende künstlerische Anregungen erfuhr.
Er lebte anschließend in Mexiko und Bogotá, wo sich die ersten Erfolge einstellten. 1960 übersiedelte Botero nach New York und ab den frühen 1970 Jahren begann er seine Figuren auch in große überdimensionale Bronzeskulpturen umzusetzen. Dies brachte den Durchbruch, und internationa-le Erfolge setzten ein. Trotz seiner internationalen Präsenz blieb Botero seiner Heimat Medellín und Bogotá sehr verbunden und stiftete den Museen viele seiner Werke. Seine zweite Heimat wurde jedoch der norditalienische Ort Pietrasanta, dessen Ehrenbürger er ist und wo er neben seiner Ehefrau Sophia Vari seine letzte Ruhe finden wird.
Seine voluminösen Skulpturen sind auch für Kunstlaien so persönlich und wiedererkennbar, dass ein amerikanischer Kunstkritiker zu Recht den Begriff „Boterismus“ geprägt hat.
Von Gaby Götting, Oktober 2023
Schlagwörter: Kultur, Museen und Sehenswürdigkeiten, Sehenswert