Klub Hannah mit Rosalía Lázaro Calleja

Rosalía Lázaro ist eine Ausnahmeathletin: Foto: Gaby Götting
Goldmedaille 2000 in Sydney
Ende Januar trafen wir uns im Goethe Institut Barcelona zu einem ganz besonderen Klub Hannah mit der Paralympionikin Rosalía Lázaro. Unsere Redakteurin Cristina López, die in der ONCE sehr engagiert ist, stellte uns sie und ihre Begleiter kurz vor. Normalerweise sind wir in unserem Frauendebattierklub sehr exklusiv, aber dieses Mal öffneten wir die Türen für ein inklusives Treffen. Rosalía haute uns in ihrem Vortrag mit ihrem Witz und ihrer Verve um.
Rosalía, die im Oktober bereits Thema eines unserer Artikel war, trägt stets ein Lächeln auf ihrem Gesicht, das sich noch weiter erhellt, wenn sie von ihrer größten Leidenschaft spricht – der Leichtathletik. Diese außergewöhnliche Frau hat bei den Paralympischen Spielen drei Medaillen im Weitsprung gewonnen: eine Silbermedaille 1996 in Atlanta, eine Goldmedaille 2000 in Sydney und eine weitere Silbermedaille 2004 in Athen. Doch bevor sie ihren Platz bei den Olympischen Spielen erkämpfte, sammelte sie bereits zahlreiche andere Medaillen, darunter 1994 die Goldmedaille bei der Para-Leichtathletik in Berlin. Sie stellte mehrere Welt- und Europarekorde auf.
Rosalía beschreibt sich selbst als ausdauernd, diszipliniert, etwas ängstlich, aber stets mit einer positiven Grundhaltung. Sie wuchs in Madrid in einer sehbehinderten Familie auf, die ihr von früh an das Urvertrauen vermittelte, für ihre Träume und Ziele zu kämpfen. Die ersten Jahre an einer Schule für nicht behinderte Kinder prägten ihr Leben nachhaltig und führten dazu, dass sie stets erklären musste, wie ihre Welt als Sehbehinderte aussieht. Diese Erfahrungen hinterließen in ihr viele wertvolle und schöne Erinnerungen.
Nachdem sie verschiedene Sportarten ausprobiert hatte, fand sie schließlich ihre wahre Leidenschaft in der Leichtathletik, eine Leidenschaft, die ihr nicht nur Erfüllung, sondern auch große Erfolge brachte. Sie war die erste Frau mit einer Behinderung, die an der Universität INEF aufgenommen wurde. Ein Studium, das sie mit Unterstützung von Professoren und Kommilitonen meisterte. Ihr Engagement für die persönliche Weiterentwicklung zeigte sich auch in ihrer Entscheidung, einen Master in Sportmanagement (Master en Gestión Deportiva) in Barcelona zu absolvieren, ebenfalls als erste behinderte Person in diesem Bereich.
Nach jahrelangem Leistungssport zog sich Rosalía 2009 aus dem internationalen Wettkampfgeschehen zurück, um ihre Fähigkeiten in anderen Bereichen einzusetzen. So arbeitete sie unter anderem bei der Federación Catalana para Ciegos, der Federación de Parálisis Cerebral und bei Televisión Española, um nur einige ihrer Stationen zu nennen.
Ihre Lebensphilosophie hat viele von uns inspiriert und zeigt uns auf, wie wichtig Vertrauen und Unterstützung im Leben sind. Wie sie selbst treffend sagte: „Das Vertrauen in den Guide hilft einem zu wachsen und weiterzugehen.“
Von Anna Camps, Februar 2025
Klub Hannah im März
Unser Debattierklub ausschließlich für Frauen ist seit 2017 eine Initiative zur Förderung des Erfahrungsaustauschs von Frauen für Frauen.
Termin und Moderatorin werden rechtzeitig bekannt gegeben.
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Schlagwörter: Barcelona, Frauen, Klub Hannah in Barcelona, Sport