LeShagh: Die eigene Stimme nutzen

Die engagierte Künstlerin LeShagh Foto: LeShagh
Im April 2025 präsentierte LeShagh bei der Ausstellungseröffnung „Women – Life – Freedom – and beyond“ ihre neusten Gemälde beim Espronceda Institute of Art & Culture.
In den Arbeiten geht es zum einen um die Frauen im Iran, die sich mutig für ihre Rechte, Gleichberechtigung und persönliche Freiheit einsetzen und dabei ihr Leben riskieren. Zum anderen geht es auch um den inneren Prozess und die innere Entwicklung, die allen Frauen zuteil wird.
„Diese Arbeiten sind eine lebendige Hommage an die Stärke, die Widerstandsfähigkeit und den inneren Weg von Frauen auf der ganzen Welt“, so Espronceda. LeShagh ist eine Künstlerin, die genau weiß, was sie ausdrücken möchte – deshalb ihre Ausstellung auch selbst kuratiert hat.
Ihre Bilder sind sehr ausdrucksstark und haben einen unvergleichlichen Wiedererkennungswert. LeShagh nutzt in ihren Bildern immer alle vier Grundfarben. Für sie ist Kunst ein Ventil, um blockierte Emotionen wieder ins Fließen zu bringen.
Shaghayegh Heinz alias LeShagh ist gebürtige Iranerin, die in Deutschland aufgewachsen ist und seitdem sie denken kann, malt. Für sie ist ihre Kunst, eine Möglichkeit, das einzufangen, was sie im Leben selbst erfährt. Sie nutzt es zum einen als eine Art Tagebuch, indem sie persönliche Erfahrungen, Gespräche und Begegnungen mit anderen verarbeitet, „um bestimmte Momente im Leben festzuhalten“ (LeShagh). Bilder erinnern an Erfahrungen und diese sind „dann meistens auch eine Lehre, die dein Leben weiterbringt“ (LeShagh).
Zum anderen nutzt sie ihre Stimme als Künstlerin, um auf Themen aufmerksam zu machen, die die Gesellschaft mehr beachten sollte. Ausgelöst durch die Ermordung von Mahsa Amini2022, entstand so ihre neue Bildserie. Aus Überzeugung steht sie mit ihrer Kunst ein, für das, was die Welt sehen soll. Sie malt es nicht für sich, sondern tut es für die Gesellschaft. 50% der Einnahmen ihrer Ausstellung wurden an eine Wohltätigkeitsorganisation für Frauen im Iran hier in Barcelona gespendet.
LeShagh glaubt fest daran, dass jeder in seinem eigenen Umfeld seine Stimme nutzen kann, um etwas in der Gesellschaft zu verändern. „Man sollte es nicht unversucht lassen, man sollte es probieren. Jeder muss denken: Ich kann es auch machen! Auch wenn es nur wenig ist. Tropfen um Tropfen füllt sich das Meer.“ (LeShagh).
Von Yasmina Abd Elrahman, Mai 2025
Schlagwörter: Frauen, Kultur