Levantando barrios: Torre Baró
Torre Baró ist quasi der Underdog unter den kleinen Gemeinden in der großen Gemeinschaft Barcelonas. Es ist eines von 13 Dörfern, die den Distrikt Nou Barris von Barcelona bilden. Mit seinen knapp 3000 Einwohnern ist es eine der am wenigsten besiedelten Gemeinden der Stadt. Es verstand sich immer als Arbeiterviertel, dessen Bevölkerung durch Einwanderer aus anderen Teilen Spaniens geprägt ist. In der östlichsten Ecke des Parkes Collserola schafft Torre Baró eine Verbindung von Park und Stadtgebiet. Hochgelegen bietet es fantastische Ausblicke über Barcelona, die sich von den bekannten vom Tibidabo oder vom Park Güell unterscheiden.
Die Burg Torre Baró wurde im Jahre 1905 im mittelalterlichen Stil errichtet. Sie wurde jedoch nicht fertig gestellt. Während des Bürgerkriegs diente sie als Wachturm der republikanischen Armee, später als Internierungslager, bevor sie gänzlich verlassen wurde. Im Jahre 1992 gelang die Anerkennung als Kulturgut und damit wurde die Möglichkeit der Instandsetzung und Restaurierung geschaffen. Das Kastell feierte am Sonntag, den 17. November, seinen Jahrestag (es ist seit 2014 für Publikum geöffnet), und die Gruppe @blindandguide aus Barcelona nutzte die Gelegenheit, um von der U-Bahn-Haltestelle Roquetes aus einem einfachen Spaziergang zu unternehmen und am Salvador-Puig-Antich-Platz einen dieser tollen Blicke auf die Stadt zu genießen.
Salvador Puig Antich ist der letzte katalanische Aktivist, der während des Franco-Regimes hingerichtet wurde. Nachdem wir etwas über die tragische Geschichte von Puig erfahren hatten, hielten wir am Turm an, wo uns der Fremdenführer Arnando aus erster Hand von der Not im Viertel Torre Baró erzählte, das viele von uns aus dem Film El 47 kennen, der noch in einigen Kinos zu sehen ist und die Geschichte von Manolo Vital erzählt, einem Busfahrer, der die Notwendigkeit eines städtischen Nahverkehrs in diesem Viertel forderte. Arnando empfahl einen Spaziergang durch die Straßen, um sich ein Bild davon zu machen, wie unzugänglich das Viertel noch immer für Autos, Busse und natürlich auch für ältere Menschen ist.
Von Cristina López, November 2024
Infos
Rund um den Turm und im Viertel finden Sie Tafeln, die die Geschichte von Torre Baró in verschiedenen Sprachen beschreiben. Von der Burg starten mehrere Wanderwege. Das Gebiet gehört zum Wander- und Fahrradwegenetz Ronda Verda.
http://rondaverda.cat/es/index.php
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