Museu Mines de Cercs, Colonia Sant Corneli, Cercs
Die Kohle hat ausgedient
Seit dem Ukraine-Krieg nimmt man ganz neu wahr, wie abhängig die Länder und Menschen von der Energie sind. Die Kohleenergie ist seit Jahren rückläufig, wurde aber jahrzehntelang in großen Mengen zur Erzeugung von elektrischer Energie in Kohlekraftwerken genutzt.
Ein Beispiel dafür zeigt das Museum de les Mines de Cercs. Die Geschichte des Museums ist eng mit der Geschichte der Gemeinde verbunden. Die Kohlemine von Sant Corneli wurde im Jahr 1893 geöffnet, und einige Jahre später fiel sie in die Hände von Herrn J. E. de Olano.
In einem Gesetz vom 25.5.1901 wurde festgelegt, dass die Unternehmen, die mehr als 150 Angestellte hatten, ihren Arbeitern grundlegende Einrichtungen und Dienstleistungen zur Verfügung stellen mussten. Der Eigentümer des Bergwerks J. E. de Olano gab somit bald eine Schule, ein Theater, eine Kneipe, einen Tante-Emma-Laden und einen Fußballplatz in Auftrag, damit sich seine Arbeiter an dem einzigen freien Tag der Woche erholen konnten.
Auch ließ er für sich selbst ein großes Wohnhaus errichten, was in Form einer Burg im Jahr 1904 fertig gestellt wurde. Leider ist es derzeit nicht zu besichtigen. Es kann aber von der Landstraße aus gesehen werden. Einige Prominente haben tätsächlich den Komplex besichtigt, wie beispielsweise der König Alfonso XIII. Bei seinem Besuch mit seiner königlichen Gesellschaft übernachtete er dort. Fotos des Treffens illustrieren den Anlass. Des Weiteren verlieh der König Alfonso XIII J. E. de Olano den Titel des Grafen von Fígols.
Mit dem Ersten Weltkrieg kam der Höhepunkt der Energieproduktion der Firma Olano Carbons de Berga S.A. Jahrelang genossen Eigentümer und Firma die erfolgreichen Zeiten. Bis ins Jahr 1960 wohnten hier mehr als 3000 Angestellte. Die Krise kam aber in den 80er Jahren als andere Energiequellen mehr und mehr bevorzugt wurden. Am 31.12.1991 schloss die Kohlenmine ihre Tore.
von von Anna Camps, Oktober 2023
Infos
In dem Museum bekommt man ausführliche Information aus der damaligen Zeit. Gezeigt werden Zeitungsartikel, Videos, Fotos und Werkzeuge. Höhepunkt der Besichtigung bildet eine Fahrt in einem Güterwagen tief in die Mine hinein.
Essen: Hinter dem Museum gibt es das Restaurant Santa Bárbara, wo man ein Menü genießen kann.
Weitere Ausflüge: Mirador Teleférico de Vallcebre – von hier aus hat man einen atemraubenden Blick auf die Serra del Cadí. Es handelt sich um eine Station der ehemaligen Seilbahn, mit der die Kohle aus den Minen Tumí und María 1.400 Meter hoch nach Guardiola de Berguedà gebracht wurde.
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