St. Jordi ’24: Florencia Etcheves: Fridas Köchin
Frida Kahlo ist eine der beliebtesten Frauen des 20. Jahrhunderts. Wer verehrt sie nicht?
All diesen Verehrerinnen sei der im Oktober 2023 erschienene Roman „Fridas Köchin“ ans Herz gelegt. Geschrieben hat das Buch die 1971 in Buenos Aires geborene Florencia Etcheves, die sich als Journalistin, Filmproduzentin und Autorin einer ganzen Reihe von Bestsellern vor allem in Südamerika einen Namen gemacht hat.
Das Buch reiht sich ein in eine ganze Palette von Biographien und Büchern, die über Frida Kahlo schon geschrieben und erfolg-reich verlegt wurden. Was macht dieses Buch nun so besonders?
Das liegt meiner Meinung nach daran, dass in sehr geschickter Weise reale Informationen des schweren Lebens der Künstlerin kombiniert wurden mit dem Blick einer fiktiven Mitbewohnerin des „blauen Hauses“, nämlich der blutjungen Indigena Nayeli, die von Frida in ihren Haushalt aufgenommen wird. Tatsächlich hat es diese Köchin nie gegeben, aber der Autorin ist mit dieser Figur eine ganz besondere Perspektive auf Fridas private Welt gelungen. Dank detailreicher und sehr bildhafter Beschreibun-gen taucht man mühelos mitten hinein in das ereignisreiche Leben in der Casa Azul. Raffiniert wird das Ganze dadurch, dass die Geschichte auf zwei Zeitebenen, nämlich um 1940 und heute hin und her pendelt.
Ein Roman so farbenprächtig wie Fridas Bilder. Unbedingt lesenswert!
Von Uta Illing, März 2024
Infos
Thiele Verlag, ISBN: 978-3851795301, Übersetzerin: Anja Rüdiger, 512 Seiten, 25 €.
Schlagwörter: Frauen, Kultur, Literatur