Von Hamburg nach Barcelona
Zwei neue Pfarrer in der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde Barcelona
Wenn man von der Deutschen Schule in Esplugues Richtung Sarriá fährt, erhascht man am Hospital Sant Joan de Déu (kurz vor dem kleinen Kreisverkehr) ei-nen wunderbaren Blick auf die Stadt: Camp Nou, Montjuic, Häusermeer und schließlich das richtige Meer. Obwohl uns unsere Alltagswege mittlerweile dort regelmäßig vorbeiführen, staunen wir jedes Mal aufs Neue: Wir leben in Barcelona!
Im August rollten wir mit unserem VW-Bus auf den Hof der Martin-Luther-Kirche in der Carrer Brusi 94. Für die nächs-ten sechs Jahre werden wir uns als Ehepaar in der Deutsch-sprachigen Evangelischen Gemeinde die Pfarrstelle teilen und dort auch als Familie mit unseren beiden Jungs im Alter von 12 und 16 Jahren leben. Es ist ein großer Lebensschritt mit vielen Emotionen und Herausforderungen, die wahr-scheinlich viele kennen, die hier leben: Abschied aus Ham-burg, wo wir die letzten Jahre an einer Innenstadt-Kirche gearbeitet haben; Ankunft in Barcelona, wo es so viel zu entdecken und regeln gibt, auch jetzt noch nach drei Mona-ten. Doch langsam kommt auch so etwas wie Vertrautheit und Rhythmus auf: Gottesdienste, Konfirmandenunterricht, Feste, Konzerte und Besuche lassen uns in die Gemeinde hineinwachsen. Wir unterrichten an der Deutschen Schule, lernen die „Community“ kennen, erkunden das Barrio zu Fuß und die Stadt mit dem Fahrrad, freuen uns über viele Begeg-nungen und Einladungen.
Den Wunsch, einmal in Spanien zu leben, haben wir bereits lange: Als Studierende prägten uns längere Aufenthalte in Mittelamerika. Seitdem hören und reden wir gerne Spanisch. Ökumene und Partnerschaftsarbeit wurden und blieben uns wichtig, genauso wie der Blick über den eigenen Kirchturm hinaus. Gemeinsam nach Hoffnung zu suchen, Worte für sie zu finden und sie, so gut es geht, zu teilen, ist uns ein Anlie-gen als Pfarrerin und als Pfarrer sowie als Menschen. Nicht nur in unterschiedlichen Gemeinden in Dithmarschen an der Nordsee und in Hamburg konnten wir bisher Erfahrungen sammeln, sondern auch jenseits der klassischen Gemeinde-arbeit: Als Religionspädagogin und Bibelerzählerin, als Jour-nalist und in der Verlagsarbeit.
Nun freuen wir uns darauf, uns in Barcelona einbringen zu können, Neues zu erfahren und zu lernen. Wir freuen uns auf alle Neugierigen, die sich mit uns auf die Suche nach einem Himmel und dem Segen machen möchten, der im eigenen Herz und Miteinander aufblühen will. Vielleicht sehen wir uns ja einmal am Sonntag, an Weihnachten oder auf ganz anderen Wegen.
Eine besondere Adventszeit wünschen Antje Gram-bow und Oliver Spies
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