Ein Septembertag am Strand

Im September einmal noch einen Tag am Strand genießen, Foto: Niermann
Nach einem sehr heißen Sommer schaut jetzt ein nasstrüber Herbst um die Ecke. Aber das kann doch nicht sein! Man wollte doch noch unbedingt einen letzten schönen Strandtag genießen!
Also sich mal schnell für den nächsten Tag verabreden, morgens dann wegen Regen wieder absagen. Neuer Versuch! Am nächsten Tag ist es sehr kalt und es regnet, leider wieder absagen. Die Woche geht mit schlechtem Wetter vorbei, die neue fängt auch nicht gerade strandfreundlich an. Aber dann, wie schön, der Wetterbericht nimmt das Wort Sonne wieder in den Mund und nun wird endgültig der Mittwoch als ultimativer Strandtag angesteuert.
Gepackt wird schon am Abend vorher: Sonnenschirm, Sonnencreme, Sonnenhut, Badetuch, Klappstuhl, alles muss mit. Mittwochmorgen wird noch schlaftrunken gleich der Badeanzug angezogen und jetzt kann es losgehen. Der Blick aus dem Fenster zeigt einen leicht verhangenen Himmel. Soll man vielleicht doch wieder absagen? Aber die angesagte Sonne wird schon noch erscheinen, also ab zum Bus. Es windet ein bisschen, aber das kann eine echte Wasserratte ja nicht abhalten und schließlich hat man sich ja verabredet. Je näher der Bus dem Strand kommt, desto näher kommt ein dunkelblauer Himmel. Beim Aussteigen aus dem Bus tröpfelt es so ein bisschen vom Himmel. Macht nichts, das hört sicher gleich wieder auf.
Man hat sich am W-Hotel verabredet und da sitzt auf den Stufen unter ihrem großen Sonnenschirm die zweite Wasserratte mit etwas trauriger Miene. „Ich glaube, das mit der Sonne können wir vergessen“. Na ja, wo sie recht hat, hat sie recht. Dennoch schleppen sich die zwei mit Sack und Pack in Richtung Strand. Der Himmel ist inzwischen von dunkelblau in schwarz übergegangen. Der Wind weht jetzt heftig und immer wieder einsetzende starke Böen zwingen die beiden, sich aneinander fest zu halten, um nicht umgeweht zu werden.
Der bunte Strandstuhl hüpft bei jedem Windstoß wie ein Spielball über den aufgewirbelten Sand. Jetzt fängt es endlich auch noch ziemlich stark an zu regnen und dazu ist es empfindlich kalt geworden. Ach was solls! Den Stuhl wieder einfangen und mit Sack und Pack auf zum schützenden Chiringuito. Leider geschlossen. Auf zum nächsten, auch geschlossen. Oh Gott, irgendeiner muss doch geöffnet haben! Endlich, Erfolg beim dritten. Aber der ist proppenvoll, denn wer immer heute zum Strand kam, hat sich dort schon schutzsuchend niedergelassen. Da, noch zwei leere Stühle, allerdings nicht unter dem schützenden Dach. Egal, Sonnenschirm aufspannen, Patatas bravas bestellen und so hocken die zwei bei strömendem Regen unter ihrem Schirm und bestellen sich, weil heute aber auch alles sich gegen sie verschworen hat, noch ein Gläschen Wein dazu.
Obwohl es wie aus Kübeln schüttet, haben die beiden es unter ihrem Sonnenschirm wieder zum Bus geschafft, (allerdings ganz schön durchnässt), sogar noch einen Platz gefunden und konnten sich nun im Warmen entspannen, während der Regen weiterhin wild gegen die Fenster trommelte. Zuhause angekommen waren sie bass erstaunt, denn dort hatte es keinen Tropfen geregnet, es war warm und ein bisschen Sonne war auch da. Da möchte man doch glatt aus der Haut fahren!
Von Dixi Greiner. September 2025
Schlagwörter: Moderne Welt, Unterwegs