Grünes Licht am IT-Horizont
Rechenzentrum Windcloud
Was erst wie der richtige Schritt in Richtung Klimarettung aussah, der Weg vom beschriebenen, bedruckten Papier hin zur IT-Datenspeicherung, erweist sich in letzter Zeit immer mehr als Klimakiller.
Viele Rechenzentren drohen mittelfristig zu kollabieren, begrenzte Speicherkapazitäten, Platzmangel, enormer Stromverbrauch und aufwendige Kühlung. Auch virtuell müssen wir bald zur Mülltrennung übergehen, um unsere Ressourcen besser zu nutzen. Doch das wird nur kurzfristig helfen. Wir brauchen dauerhaftere Lösungen, wenn wir nicht eines Tages mit unserem Elektronikschrott untergehen wollen.
Einen Lichtblick in diesem Tunnel liefert das Unternehmen Windcloud in Norddeutschland. Das Rechenzentrum wird zu 100% mit grünem Strom versorgt. Die erneuerbare Energie, hauptsächlich aus Windkraft, liefern derzeit nordfriesische Umspannwerke. Es ist jedoch geplant, sich direkt mit dem Windpark zu koppeln und damit dem Firmennamen doppelt Rechnung zu tragen.
Für die Unterbringung wurden keine Neubauten geschaffen, sondern ehemalige Militäranlagen in Schleswig-Holstein quasi wiederverwertet.
Und die immense Abwärme, die beim Betreiben der Server entsteht, wird schließlich einer Algenfarm direkt auf dem Dach zugeführt, die wiederum in großen Mengen CO₂ absorbiert. Die Algen finden dann ihren Absatz in der Pharma- und Kosmetikindustrie und auch als Nahrungsmittel.
Windcloud steht damit für Nachhaltigkeit und CO₂-Neutralität. Das Unternehmen liegt derart am Puls der Zeit, dass Ende August ein zweites Rechenzentrum ans grüne Netz ging.
Von Kati Niermann, September 2020
Schlagwörter: Umwelt