Bocadillo – das Sandwich der Spanier
Nicht nur in Frankreich, auch in Spanien, ist das gebräuchlichste Brot ein Stangenweißbrot, das Baguette. Es wird als Barra bezeichnet. Gerne wird es in drei bis vier Teile zerschnitten und mit allerlei Leckereien belegt. Diese Art des belegten Brotes nennt man Bocadillo oder auch Bocata. Früher nahmen die Feldarbeiter diese mit Wurst, Dörrfleisch oder Speck belegten Bocadillos als Almuerzo (Mittagessen) mit aufs Feld.
Heute sind Bocadillos überall in Spanien der kleine Imbiss für zwischendurch. In jeder Kneipe gibt es sie, reich belegt mit rohem oder gekochtem Schinken, mit Käse oder auch mit Chorizo, der würzigen Paprikawurst.
Doch dies sind nur die klassischen Varianten. Jedes Restaurant, das etwas auf sich hält, bietet seine speziellen Bocadillos an. Es gibt sie warm mit Fleisch, Braten oder Lachs, mit Mayonaisesalat bis hin zu Thunfisch. Auch alle möglichen Varianten der Tortilla werden zwischen die Baguettehälften geklemmt. Es sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
In Katalonien wird in Anlehnung an das berühmte Pa amb tomàquet (Tomatenbrot) gerne eine halbierte Tomate als Unterlage auf das Brot gestrichen.
Als Tapas oder für feinere Anlässe gibt es dann eine Miniausgabe der Bocadillos, die Montaditos.
Die Liebe der Spanier zu ihren Bocadillos, hat dazu geführt, dass die Unternehmensgruppe Pans & Company im Jahre 1991 das Bocadillo in ein Fast-Food-Produkt umwandelte. Es werden die unterschiedlichsten Bocadillos auch zum Mitnehmen angeboten. Die Bocadillos werden stets frisch zubereitet, und das Unternehmen ist damit sehr erfolgreich. Mittlerweile gibt es mehr als 60 Filialen in verschiedenen Ländern.
Was gibt es Schöneres als in einem Café oder Restaurant bei einem Bocadillo mit einer Tasse Kaffee, einem Glas Wein oder einem Bier dem Treiben auf der Straße zuzusehen.
Von Gaby Goetting
Schlagwörter: Essen & Trinken, Kochkunst, Traditionen