Museo Salvador Dalí in Portlligat – Erkundung des Cap de Creus
Salvador Dalí war einer der berühmtesten spanischen Maler des Surrealismus. Schon am Anfang seiner Karriere hatte er verhältnismäßig viel Erfolg. In seinem Freundeskreis findet man viele Prominente der damaligen Zeit wie zum Beispiel Max Ernst oder André Breton.
Dalí reiste viel, vor allem nach Paris, denn dort fanden sich regelmäßig die Surrealisten Frankreichs zusammen. Auf einer seiner Reisen lernte er Gala kennen, die mit dem berühmten französischen Dichter Paul Éluard verheiratet war. Der Maler lud Gala, ihre jüngere Tochter und ihren Ehemann ein, den Sommer mit ihm in seinem kleinen Fischerhaus in Cadaqués zu verbringen. Nach diesen Ferien voller Licht, Freude und Liebe entschied Gala sich dafür, nicht wieder nach Paris zurückzukehren und verließ ihren Mann und ihre Tochter.Dieses am Wasser liegende Haus war zu klein für das Paar, sodass Dalí die nebenstehenden Fischerhäuser kaufte und zu einer einzigen Wohnung umbauen ließ. Hier, in der heutigen „Casa Museo Salvador Dalí“, verbrachten sie vierzig Jahre zusammen, bis er nach Galas Tod 1982 dort auszog. Von diesem Zeitpunkt an schloss er das Haus, damit niemand seine Erinnerungen an Gala verändern konnte.Obwohl das Haus äußerlich sehr klein und eng aussieht, besteht es aus vielen Räumen. Interessant zu wissen ist, dass dieses labyrinthische Haus von ihm und seiner Lebensgefährtin dekoriert wurde. Schon am Eingang sieht man seine große Leidenschaft für Tiere. Dort stehen ein riesiger ausgestopfter Bär sowie ausgestopfte Tauben und Eulen. Seine Versessenheit, alles am Leben zu halten, führte ihn dazu, die Gänse ausstopfen zu lassen, die er jahrelang gefüttert hatte. Das ganze Haus ist mit getrockneten Blumen geschmückt, die ebenfalls auf die Ewigkeit hinweisen. Eine andere Eigenart, die diesen Maler so speziell machte, war der Wahn, das alles nach seinem Wunsch sein sollte: Er wollte die ersten Sonnenstrahlen im Schlafzimmer spüren können. Deswegen brachte er mehrere Spiegel gezielt an seine Wänden an, sodass durch die Reflexe an den Scheiben das Licht auf ihn fiel. Und auf diese besondere Weise wollte er jeden Morgen aus dem Schlaf geweckt werden.Dalis Charakter ist durch seine Individualität geprägt. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Dekoration des riesigen Gartens. Hier fallen einem zuerst die vielen Statuen, Kissen und anderen Objekte auf, die manchmal etwas kitschig wirken. Rund um den Pool sind neben verschiedenen Objekten eine Telefonzelle der 70er Jahre, Autowerbung und eine Kuschel- tierschlange angeordnet. Größte Aufmerksamkeit wird Statuen und Figuren gewidmet: Metallköpfe zieren die Wand, eine Menschengestalt, hauptsächlich aus Holzstückchen, liegt ruhend auf der Erde und weiße Eier schmücken das Dach des Taubenschlags. Doch bevor man sich dem Garten zuwidmet, sollte man nicht die Chance verpassen, zu sehen, wie Dalí arbeitete. In seinem taller (Atelier) fällt ein Flaschenzugsystem auf. Der Maler wollte immer sitzend arbeiten und deswegen baute er sich einen Mechanismus, um die Bilder daran hängen zu können und auf- und abwärts zu transportieren.
Reservierung erforderlich:
Tel: 972 25 10 15 / www.salvador-dali.org
Ausflug Cap de Creus
Bootsfahrt
Nach dem Besuch kann man eine entspannte Bootsfahrt Richtung Cap de Creus machen, die vom kleinen Hafen neben dem Haus aus startet.
Tel.: 646242523 Leuchtturm Cap de Creus
Wer sich aber lieber mit dem Auto selbständig auf den Weg machen möchte, fährt die 6 km zum Cap de Creus. Hier parkt man das Auto und läuft die Straße hoch, bis man an einem Leuchtturm anlangt. Daneben befindet sich ein Gebäude mit interessanter Vergangenheit, denn viele Jahre zuvor gehörte es dem Militär. Heutzutage ist es ein Restaurant mit drei einfachen und gastfreundlichen Apartments ausgestattet. Hier haben die Abenteuerlustigsten die Chance mit dem Rauschen des Meeres einzuschlafen und mit dem Wehen des „tramuntana“ zu erwachen.
Restaurant- Appartements:
Tel.: 972 19 90 05
Wanderung
Nimmt man den Leuchtturm als Ausgangspunkt, kann man zur „cova de s´infern“ gelangen. Um zu dieser eigenartigen Grotte zu gelangen muss man den roten Pfeilen, die oft unübersichtlich sind, folgen. Achtung! Diese sind auf einer weißen Kreisscheibe zu finden, die den Hang abwärts den Weg beschildern.
Dauer: 40 Minuten
Von Carla Duran
Schlagwörter: Sehenswert