Pilze im Herbst
Die Katalanen sind verrückt … zumindest in der Pilzsaison. Der Herbst bringt Regen und die Wälder füllen sich mit Pilzen. Für viele Katalanen ist das Pilzsammeln ein Muss. Aber man muss auch wissen, wie und wo. In vielen Orten finden Pilzsammlertreffen und -wettbewerbe statt, wo man die essbaren Sorten von den giftigen unterscheiden lernt. In Berga oder Castellar del Riu gibt es den Concurs de Boletaires (boleto – Pilz). Wenn die Pilzsammler mit Körben voll mit verschiedenen Pilzsorten aus dem Wald kommen, ist das spannend zu sehen. Da es immer weniger regnet verschiebt sich die Pilzsaison im Jahr. Wegen der Pandemie haben viele Gemeinden die Treffen abgesagt. Außerdem sind die Anwohner genervt vom zu großen Erfolg der Concursos der letzten Jahre. Es wird sich zeigen, wie es in den nächsten Jahren weiter geht. Es bleiben uns immer noch die Märkte, die viele Pilzsorten anbieten. Zu den bekanntesten gehören Edel-Reizker (Rovellons), Erdritterling (Fredolics), Bordeux-Pilz (Ceps), Nelken-Schwindling (Moixernons), Morcheln (Múrgules) und Kaiserling (Ous de reig). Je nach Pilzsorte kann man sie frisch, getrocknet oder eingekocht verzehren und auf verschiedenste Arten zubereiten. Die beliebten Rovellons sind köstlich gebraten mit Knoblauch und Petersilie; Fredolics geschmort oder in Suppen. Die katalanische Küche bietet viele Pilzgerichte wie Pilzsuppen, Kaninchenpfanne mit Pilzen, Pilzpastete oder Kabeljaureis mit Pilzen. Von Anfang Oktober bis Mitte November kann man sich in den Restaurants in der Region damit verwöhnen lassen.
Ina Laiadhi, Oktober 2021
Dossier Kulinarisches und Genuss, TS 148
Schlagwörter: Essen & Trinken