Donnerwetter
Dossier Bewegung Nr 12
Kann man das Wetter beeinflussen, es nach Wunsch und Notwendigkeit regulieren?
Wohl kaum. Die Azteken glaubten, dass Götter dafür zuständig seien und versuchten, sie wenigsten für ihre Zwecke gnädig zu stimmen. Dem Regengott Tlaloc wurden aus diesem Grund kleine Kinder geopfert. Die Rituale waren grausam und es bleibt fraglich, ob sich damit am Wetter irgendetwas verändern ließ. Ebenfalls: wohl kaum.
Aber das Phänomen Wetter hat über die Jahrhunderte die Menschheit immer sehr bewegt. Wenn man es nicht beeinflussen konnte, dann wollte man es zumindest erforschen. Und so entwickelte sich im Lauf der Jahre eine Wissenschaft, durch die wir heute viele und sehr genaue Erkenntnisse über das Wetter gewonnen haben. Wir schalten den Fernseher an und schauen mal kurz auf die Wetterkarte: aha, also so sieht das heute aus. Ein Hoch über Spanien, prima, das heißt, morgen können wir im Garten grillen. Die Wetterberichte nehmen wir interessiert, aber gelassen hin und vergessen, wie lange Techniker und Meteorologen daran gearbeitet haben, uns so genaue Wetterdaten mitzuteilen.
Dazu wurden in ganz Deutschland und vielen anderen Ländern riesige Wetterstationen eingerichtet, um das Wetter genauer zu bestimmen und wichtige Daten für die Klimaforschung zu ermitteln. Das geschieht mit verschiedenen Arten von Wetterstationen: stationär oder mobil, automatisch oder manuell oder auch mit Hilfe von Radar und Satelliten. Ausgerüstet sind sie mit Thermometern, Barometern, Hygrometern, Regen- und Windmessern usw. Damit werden dann Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit oder Niederschläge berechnet. Nur durch ständige Beobachtung und Aufzeichnungen der Ergebnisse, sowie jeder Menge mathematischer Berechnungen, können Meteorologen wichtige Daten zu unserem Klima ermitteln.
Was sagen die Heiligen?
Aber selbst bei so viel wissenschaftlichen Untersuchungen, klappt es mit der Genauigkeit nicht immer. Da hält sich mancher doch gerne an die alten Bauernregeln. Da sind nun keine Götter mehr dran beteiligt, aber doch immer gern ein paar Heilige.
- Sankt Blasius und Urban ohne Regen, folgt ein guter Erntesegen.
- an Agathe Sonnenschein, bringt viel Korn und guten Wein.
- Der Matthias hat uns lieb, er gibt dem Baum den ersten Trieb.
Wie diese, gibt es die meisten Bauernregeln aus dem Monat Februar. Aber ob ein kalter Februar einen heißen Sommer voraus sagt, wer weiß das schon.
Tiere helfen uns bei der Vorhersage…
Vielleicht überlassen wir das doch lieber Petrus, unserem Wettergott. Oder dem Laubfrosch, je nachdem ob er in seinem Einmachglas die Leiter hochsteigt oder nicht. Zur Wetterbestimmung wurden schon immer gerne Tiere herangezogen. Auf detaillierte Forschung will man sich in der amerikanischen Kleinstadt Punxsutawney auch nicht einlassen. Hier setzt man Jahr für Jahr auf das Murmeltier Phil, das am 2. Februar aus seinem Bau krabbelt und dabei von einer Menge Zuschauern gespannt beobachtet wird. Denn wenn es seinen eigenen Schatten sieht, sind alle bitter enttäuscht, weil das mindestens sechs Wochen weiterhin kaltes Wetter bedeutet.
Ein netter Brauch, aber Phil hat leider kein wissenschaftliches Wetterstudium abgeschlossen und so kommt es, Schatten hin, Schatten her, eben sehr oft zu Fehlmeldungen, genau wie hin und wieder auch bei den großartigen Wetterstationen unserer Meteorologen.
Das Wetter ist nun mal, trotz aller Forschung, unberechenbar. Die Menschen auf dem Land wussten das schon lange:
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter … oder bleibt, wie es ist.
Von Dixi Greiner, Februar 2024
Schlagwörter: Umwelt