Interview der Redaktion Dixi Greiner
Dieses Mal wollte ich keiner Einzelpersönlichkeit das Wort geben, sondern der ganzen Redaktion, um die aktuelle Situation anhand einer Anekdote und ein paar Fragen zu philosophieren… Idee von Ina Laiadhi
• Viele Leute sprechen vom Vor- Corona und dem Nach-Corona. Glaubst Du an ein Nach-Corona? Warum?
• Was hat Dir am meisten gefehlt/ fehlt Dir am meisten?
• Was hat Dich am Ehesten gerettet? Kinder, Lesen, telefonieren, Poesie, kochen?
• Es erheben sich jetzt Stimmen, die sagen, dass das Coronavirus die Frauen wieder mehr ins Haus bringt und das sei gut so. In wirtschaftlicher, erziehungsmäßiger, kulinarischer Hinsicht. Teilst Du diese Idee?
• Die Krise in einem Wort.
Anekdote: Eigentlich wollten wir nur zur Post fahren, um wichtige Unterlagen zu verschicken. Wegen Parkschwierigkeiten wollte mein Mann im Auto bleiben, während ich die Postsachen erledigen sollte. Jedoch nach 200 m hielt uns die Polizei an und bat uns in sehr schroffer Art und Weise, sofort wieder nach Hause zu fahren, sonst gäbe es eine Geldstrafe. Erschrocken kehrten wir um und blieben nun weiterhin schön brav ohne erledigte Post die nächsten Wochen zu Hause.
Im Haus gibt es immer viel zu tun, aber die meiste Zeit vertrödelte ich mit backen und kochen von neuen Rezepten in der Küche, sehr zur Freude meines Mannes. Aber zu gerne wäre ich mal wieder mit ihm in ein Restaurant gegangen, um etwas Leckeres von der Speisekarte zu wählen und mich verwöhnen zu lassen. Das machen wir sonst 1-2 mal in der Woche und es fehlt mir. Aber die Quarantäne wegen des Coronavirus hat auch etwas Angenehmes: die täglichen Anrufe der Kinder und das Skypen mit der Familie und den Freunden sind eine Freude und wären so häufig nie möglich gewesen wie jetzt, wo alle Zeit dafür finden. So oft und von so vielen lieben Menschen wird man sonst selten gefragt, wie es einem geht. Und dennoch, es wäre schön, wenn endlich auch in Katalonien, wie in anderen Ländern, die Zahl der Neuinfizierten zurückginge, um wieder ein normales Leben zu führen, aber das wird sich vor allem in den Großstädten noch eine ganze Weile hinziehen. Man kann nur wünschen, dass wir bis dahin gesund bleiben.
Von Dixi Greiner
Schlagwörter: Frauen, Gesundheit