Städte im 21. Jahrhundert
SIT wurde im Jahr 1964 gegründet, der Sitz liegt in Brattleboro (USA), 193 km nordwestlich von Boston und 322 km nördlich von New York City. Seit vielen Jahren bietet die School for International Training verschiedene “Study Abroad” Programme, deren Mission ist, Studenten vorzubereiten, damit sie sich in interkulturelle erfolgreiche Führer und Global Citizen, verwandeln: Menschen, die die Welt als eine globale Einheit sehen und sich für eine gerechte und weltweit nachhaltige Lebensweise einsetzen.
Durch “Cities in the 21st Century”, lernen Studenten, “eine Stadt kritisch zu lesen”: die Fähigkeit, zu beobachten, Frage zu stellen, Gesellschaftsgerechtigkeit zu untersuchen, vernetzte Urbansysteme besser zu verstehen. Sie erforschen 4 Städte der Welt (ein Monat in jeder Stadt), zu den Themen globale Wirtschaft (nachhaltige wirtschaftliche Alternativen), Stadtplanung, Bürger- und Gesellschaftsbewegungen, Migration, Feminismus, Gemeindeverwaltung und demokratische Radikalität.
Eine Gruppe von 27 bis 29 aus sehr verschiedenen USA-Backgrounds stammende Studenten; sie fangen in New York City an, dann geht es nach Buenos Aires (Argentinien), Barcelona (Europa) und endlich nach Kapstadt (Südafrika).
Bemerkenswert ist, dass sie zu zweit bei lokal ansässigen Familien wohnen müssen, denn es ist eine hervorragende Möglichkeit, sich nicht nur im Alltag der Bewohner einzubringen und umzuschauen, sondern sich auch an zahlreiche Lebensstile anzupassen und gegenseitige Geduld zu üben. Die Familie geht die Verpflichtung ein, jeden Tag ein Abendessen zuzubereiten und sich gemeinsam mit den Studenten an den Tisch zu setzen.
Nach einem mehr oder weniger anstrengenden Tag, ist es einfach toll, sich mit Jugendlichen zu unterhalten und auch ein bisschen Englisch zu üben! Na ja, ich habe es persönlich zu Hause erfahren, letzten Februar und diesen in Barcelona besonders stressigen Oktober 2019, eine tolle Erfahrung auch für die kleinsten der Familie, die merken, wie wichtig es ist, andere Sprachen zu können, mit anderen unterschiedlichen Menschen zu kommunizieren, den Kontakt zu anderen Leuten zu pflegen und neue Freunde zu haben: alles auf einmal!
„Warum Barcelona?“, habe ich sie am ersten Tag gefragt. Die Antwort lautet: weil Barcelona eine moderne, kosmopolitische, von einer starken Vereins- und Genossenschaftsbewegung geprägte Stadt ist und auch eine Frau als Oberbürgermeisterin hat. Am ersten Tag besuchten die Studenten das Rathaus und lernten ein bisschen katalanisch und spanisch, zum “überleben”, wie sie es ausdrückten. Unterrichtstunde, Vorträge und zahlreiche praktische Aktivitäten: Community building, das bedeutet, dass sie alle Nachbarschaften, Bezirke und manche Genossenschaften Barcelonas besuchten (Can Masdeu, Can Batlló, La Borda Housing, Ateneu 9 Barris…), um “die Stadt richtig zu lesen”.
Ich weiß nicht, ob das Programm sein Ziel erreicht oder nicht, aber ich weiß schon, dass die Studenten, die bei uns gewohnt haben, openminded, kritische, und sehr intelligente Jugendliche sind. Sie kommen und gehen und hinterlassen einen bleibenden Eindruck, ein anderes Kapitel des Lebens.
Von Sara Oró
Schlagwörter: Ausbildung, Moderne Welt