Summer feeling – Gin Tonic
Wenn man von Castelldefels aus Richtung Barcelona fährt, sieht man sie wieder, riesige Werbeplakate für verschiedene Ginmarken. Und dann hat man ihn wieder auf der Zunge, den Sommergeschmack vom letzten Jahr.
Während der Trend in Spanien allmählich abflaut, freut sich Deutschland auf ein weiteres Jahr im GinTonic-Hype.
Er ist doch aber auch so gesund!
Wirkstoffe und ihre Herkunft
Den leicht bitteren Geschmack verdankt er der Chinarinde, die Anfang des 17. Jahrhunderts spanischen Jesuiten von peruanischen Inkas als Mittel zur Linderung der Malariasymptome nahegebracht wurde. Riesige Mengen des Stoffs Chinin wurden seinerzeit von der britischen Ostindiengesellschaft importiert, um die Soldaten der Krone vor Malaria zu schützen. Statt es am Morgen mit Wasser als Medizin zu schlucken, versetzten einige Offiziere um 1825 es lieber am Abend mit Soda und Gin, um den Geschmack aufzubessern, die Geburtsstunde des Gin Tonic, Drink der Gentlemen.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Samen des Chinchona-Baums nach Holland geschmuggelt und gelangten von dort aus auf die ehemals holländischen Plantagen in Indonesien. Von dort aus wird heute ein großer Teil des Weltbedarfs geliefert, obwohl man mittlerweile den Wirkstoff künstlich herstellen kann. Deswegen gibt es auch heute noch eine Unzahl von holländischen und britischen Ginmarken.
Etwas Mystisches gewinnt der Drink durch die fluoreszierende Eigenschaft des Chinins unter UV-Licht, ein Effekt, der sich in schummrigen Bars besonders gut in Szene setzen lässt. Das Zitronenscheibchen fand als Schutz gegen Skorbut Eingang in das herbe Getränk. Damit standen die Grundzutaten des „Gesundheitsdrinks“ fest. Das Mischungsverhältnis Gin und Tonic variiert jedoch zwischen 1:1 und 1:4 je nach Geschmack.
Gin in Spanien
Der wohl bekannteste Gin aus Spanien wird gleich hier um die Ecke in Vilanova y la Geltru destilliert. Er ist ein echter europäischer Allrounder mit Oliven aus Spanien, Rosmarin aus Griechenland, Thymian aus der Türkei und Basilikum aus Italien. Die Qualität wird hauptsächlich durch die lange Verarbeitungszeit erreicht. So werden die Zitrusfrüchte ein ganzes Jahr in Tongefäßen fermentiert, bevor sie zum Einsatz kommen. Kein Wunder, dass er das Aushängeschild des mediterranen Geschmacks ist.
Um in der gleichen Qualität zu bleiben, haben denn auch die Hersteller von Gin Mare ein eigenes Premium-Tonic Water mit Namen 1724 entwickelt.
Ein bisschen Binationalität bietet der Gin EVA aus Mallorca. Dessen Produzenten Stefan Winterling und Eva Gómez haben sich beim Erasmus-Austausch in Deutschland kennengelernt. Eine fruchtbare Verbindung, wie man an dem noch jungen Produkt erkennen kann.
Barcelona hat sogar einen eigenen Gin, der im Priorat destilliert wird, dort wo die guten Rotweine herkommen. Hier wird auch bei den Kräutern auf Produkte aus der Region gesetzt. Entsprechend gelingt das empfohlene Rezept für die perfekte Darreichung am besten mit Wein aus dem Priorat. Zum Verschenken gibt es den Gin BCN in wunderschönen Designflaschen von Picasso über Miro bis Catedral und Torre Agbar.
Von Kati Niermann
BCN GIN & TONIC, „THE PERFECT SERVE“
- Ein Rotweinglas oder Ginschwenker
- Große Menge Eiswürfel
- 20ml Rotwein (Grenache oder Carignan)
- Frische unbehandelte Limette
- 1 rote Weintraube
- 30ml BCN Gin
- 200ml Premium Tonic Water
- Cocktailbesteck
Ein paar Eiswürfel ins Glas füllen und Rotwein einschenken, Glas schwenken, so dass es von allen Seiten kühl wird. Wein bis auf einen kleinen Rest abseihen, Limettenscheibe und halbierte Weintraube zugeben. Limettenzeste über dem Glas verdrehen, anschließend den Glasrand damit einreiben. Gin einfüllen und mit Eis auffüllen (je mehr, je besser) Über den Barlöffel mit Tonic auffüllen, umrühren und voila – genussfertig!
Unser Highlight des Sommers ist die GinTonic-Fruchtbombe. Wichtig hierfür sind wirklich die größten Gläser, die der Haushalt zu bieten hat.
GIN TONIC FRUCHTBOMBE
- 4 cl Gin Beefeater
- Jede Menge Eis
- Tiefkühlfrüchte; am besten Frutos rojos oder Himbeeren
- Tonic Water
- Zitronen- oder Orangenscheibe
Das Glas zur Hälfte mit Eis füllen, Gin darüber gießen. Mit Tiefkühlfrüchten und Tonic Water auffüllen. Zum Schluss die Zitronen- oder Orangenscheibe zugeben.
Die Früchte tauen nach und nach auf und geben ihren Geschmack und ihre Farbe an das Getränk ab. So wird der Drink mit der Zeit immer fruchtiger, bleibt aber lange kühl und erfrischend. Am besten mit Löffel servieren, denn das Obst macht Lust auf mehr.
Schlagwörter: Essen & Trinken, Kochkunst