8. März- Internationaler Frauentag
Dass der 8. März als internationaler Frauentag begangen wird, geht auf eine Initiative der Sozialistin Clara Zetkin zurück, die beim II. Kongress der Sozialistischen Internationale 1910 in Kopenhagen die Einführung eines jährlichen internationalen Frauentags forderte.
Ein Jahr später im Jahr 1911 gingen in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz die Frauen auf die Straßen und forderten vor allem eins: Das Frauenwahlrecht. Außer in Finnland durften Frauen 1911 in keinem europäischen Land wählen. In den folgenden Jahren kamen Forderungen nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit und der Einführung eines Acht-Stunden-Arbeitstags und nach ausreichendem Mutter- und Kinderschutz dazu.
- Erst 1921 bekam der Internationale Frauentag sein festes Datum. Auf der 2. kommunistische Frauenkonferenz wurde der 8. März festgelegt. Für die Wahl dieses Tages werden unterschiedliche Ereignisse, an die der 8. März erinnern soll, angegeben:
· New Yorker Textilarbeiterinnen streikten am 8. März 1857 für bessere Arbeitsbedingungen und gleichen Lohn.
· Die Arbeiterinnendemonstration am 8. März 1917 (nach dem damals in Russland geltenden julianischen Kalender, 23. Februar) in St. Petersburg. Trotz des gegenteiligen Beschlusses des Arbeiterkomitees waren die Textilarbeiterinnen in den Streik getreten. Die Arbeiter schlossen sich den Streiks an. Einige Tage später musste Zar Nikolaus II. übrigens zurücktreten. Das entstehende Machtvakuum nutzten die linksgerichteten Bolschewiki, die im Oktober 1917 nach dem “Sturm auf das Winterpalais” an die Macht kamen. - Am 8. März 1908 streikten die Arbeiterinnen der Textilfabrik “Cotton” in New York für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die Fabrikbesitzer und Aufseher schlossen die Frauen in die Fabrik ein, um den Kontakt und die Solidarisierung mit anderen Belegschaften zu verhindern. Als plötzlich ein Feuer ausbrach, starben 129 Arbeiterinnen in den Flammen.
- Welches Ereignis auch immer den Ausschlag für die Entscheidung gab – fest steht auf jeden Fall: der 8. März wurde in Erinnerung an den Widerstand von Arbeiterinnen gegen schlechte Lebens- und Arbeitsbedingungen gewählt.
- In Deutschland wurde der internationale Frauentag während der NS-Herrschaft abgeschafft. Eingeführt wurden das silberne und goldene Mutterkreuz für viel Gebärende.
Revival in den siebziger und achtziger Jahren
In der DDR wurde der 8. März nicht mehr als Frauenkampftag sondern als „Ehrentag“ der Frauen gefeiert.
In der BRD wurde er erst durch die feministische Bewegung der späten siebziger Jahre als Aktionstag wiederentdeckt.
Frauen gingen auf die Straße, um unter anderem
• für das Recht auf legale Abtreibung zu demonstrieren,
• gegen Gewalt gegen Frauen zu protestieren,
• die Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt und in der Politik zu fordern.
1975 führten die Vereinten Nationen den 8. März offiziell als Internationalen Frauentag ein.
Von Elisa Heinrich, Februar 2021
Schlagwörter: Geschichte