Kaffee, die wohltuende Bohne
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Die Geschichte des Kaffees reicht bis weit in die Vergangenheit zurück. Die Wiege des Kaffees war Äthiopien. Sklavenhändler brachten dann im 14. Jahrhundert den Kaffee nach Arabien, der dort voller Begeisterung unter der Bezeichnung “Wein des Islam“ von den Persern aufgenommen wurde. Zunächst wurde er nur wegen seiner anregenden medizinischen Wirkung geschätzt. Die Bezeichnung Kaffee stammt von dem altarabischen Wort “Qahwah” ab, das soviel wie “das Erregende“ bedeutet und die Wirkung des koffeinhaltigen Getränkes beschreibt. Scheich Gemaleddin, Mufti von Aden, legte im Jahr 1454 im Jemen mit Kaffeesamen aus Äthiopien die erste Kaffeepflanzung an. Die Ausbreitung der Kaffeebohne war rasant. Das osmanische Reich, Arabien, Kleinasien, Syrien, Ägypten sowie das südöstliche Europa standen im Bann des Kaffees.
Der Augsburger Mediziner Leonhart Rauwolf brachte von seiner Expedition in den Vorderen Orient Kaffeebohnen als Souvenir mit nach Europa. Er lobte den Kaffee als schwarzes Getränk, das dem Magen dienlich sei. Langsam begann ein schwunghafter Handel. Säckeweise trafen die begehrten Bohnen in den grossen Hafenstädten Venedig, Marseille, Amsterdam und Hamburg ein. Im Jahre 1554 wurde in Konstantinopel das erste Kaffeehaus eröffnet. Weitere europäische Städte folgten. Die Wiener mussten allerdings noch eine Weile warten, bis sie endlich im Jahre 1685 auch ein Kaffeehaus erhielten. Angeblich hinterlieβen die Türken nach ihrer verlorenen Schlacht gegen die Habsburger einige Säcke mit Kaffeebohnen. Von da an trat der Kaffee auch einen ungeahnten Siegeszug in der österreichische Hauptstadt an. Das Geheimnis des Wiener Erfolges war die Beimischung von Zucker und Milch. Und da die Kaffeehausbesitzer selbst rösteten und eigene Mischungen herstellen, nannten sie sich Kaffeesieder, so wie sie sich auch heute noch nennen. Das Wiener Kaffeehaus wurde dann Ende des 19. Jahrhunderts ein Ort der Kultur. Maler wie Gustav Klimt, Literaten wie Arthur Schnitzler und Stefan Zweig oder Theaterleute trafen sich hier zu einem “Fiaker”, “Einspänner” oder “Wiener Melange” und holten sich Inspirationen für ihre neue Werke.
Von Petra Eissenbeiss
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