Reine und nicht so reine Lebensmittel
Foto: Niermann
Immer mehr Verbraucher*innen wollen Lebensmittel ohne Pestizidrückstände. Große Mengen an Pestiziden werden vermehrt in der intensiven Landwirtschaft eingesetzt. Viele verbleiben in den Lebensmitteln und gelangen durch die Ernährung in unseren Organismus. Besonders bei Obst und Gemüse werden Grenzwerte bei Pestizidrückständen überschritten. Dabei lassen sich einzelne Produkte und Herkunftsländer mit einer besonders hohen Überschreitungsquote identifizieren. Lebensmittel aus der EU schneiden besser ab als vergleichbare Ware aus der Türkei und Übersee. Gemäß der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) enthält nur ein Prozentsatz von 50 bis 55% der in Europa vermarkteten Lebensmittel keine Pestizidrückstände. Zwischen 40 und 45% der Lebensmittel haben Rückstände, die innerhalb der erlaubten Grenzen liegen. 2,5 bis 5% überschreiten die erlaubten renzen deutlich.
Laut Bericht der AECOSAN (Agencia Española de Seguridad Alimentaria y Nutrición) ist Spanien das Land der EU, das am meisten Pestizide einsetzt: 72.000 Tonnen von 370.000 Tonnen in der gesamten EU, also ein Anteil von fast 20%, keine tolle Nachricht.
Wir haben die Qual der Wahl: Zu den „reinen“ Lebensmitteln werden laut dem Bericht folgende gezählt:
– Früchte: Avocado, Granatapfel, Kaki, Feige, Kiwi, Pflaume und Mispel.
– Gemüse: Mangold, Zwiebel, Artischocke, Blumenkohl, Süßkartoffel, Kürbis, grüne Spargel, Fenchel, weiße Rübe, Rübe und Weißkohl.
– Hülsenfrüchte: Erbsen, Bohnen, Linsen.
– Getreide: süßer Mais, Weizen.
– Trockenfrüchte: Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Flachssamen, Sonnenblumensamen.
Zu den „schmutzigeren“ Lebensmittel, die viele Rückstände enthalten, gehören:
– Früchte: Erdbeere, Apfel, Pfirsich, Orange, Birne, Banane.
– Gemüse: Sellerie, grüner Salat, Paprikaschote, Tomaten
Wer Pestizide ganz umgehen will, sollte auf Bio-Label und Herkunftsland achten. Obst und Gemüse aus biologischem Anbau ist nahezu uneingeschränkt empfehlenswert. Saisonale Bio-Lebensmittel aus der eigenen Region haben wegen kurzer Transportwege in der Regel außerdem eine gute Klimabilanz.
Von Sara Oró
Schlagwörter: Essen & Trinken, Europa, Gesundheit, Kultur, Moderne Welt, Umwelt