Veronika beschließt zu sterben
Paulo Coelho, Sohn eines Diplomaten, geboren 1947 in Rio de Janeiro, schrieb mit “Der Alchimist” einen Weltbestseller und gehört seitdem zu den meistgelesenen Autoren Lateinamerikas.
Eigentlich wollte er als junger Mann Maler werden, scheiterte mit seinem Wunsch aber an seinen Eltern, die ihn mit solcher Berufswahl für verrückt erklärten und ihn 2 Jahre lang immer mal wieder in die Psychiatrie brachten. Seine Erfahrungen spiegeln sich in seinem 1998 erschienener Roman “Veronika beschließt zu sterben” wieder. Trotz des Titels ist dieser Roman dennoch eine Hymne an das Leben.
Eine junge Frau begräbt ihren Traum, Pianistin zu werden, beschließt, dem täglichen Einerlei und einer ungewissen Zukunft im Nachkriegs-Ljubljana mit einer Überdosis Schlaftabletten zu entgehen und wacht enttäuscht in einer psychiatrischen Anstalt wieder auf. Die Ärzte versichern ihr dennoch, dass sie demnächst an einem Herzfehler sterben werde. Mit dem Kennenlernen der anderen Patienten und deren Lebensgeschichten, beginnt sie, über ihr Leben nachzudenken. Ihre eigene Geschichte und die von Zedka, Mari und Eduard sind lebensnahe Berichte, die von Ängsten, Missverständnissen, dem Gefühl, anders zu sein, und deshalb berechtigt in einer Irrenanstalt zu leben, geprägt sind. Dem Tod so nahe entwickelt Veronika einen, für die anderen Patienten ansteckenden, Lebenswillen. Sie spielt wieder Klavier, verliebt sich in Eduard und flieht mit ihm aus der Anstalt. Am Ende enthüllt der Arzt seinen therapeutischen Trick, mit dem es ihm gelungen war, Veronika wieder zu einer bewusst lebenstüchtigen Frau zu machen.
Das Buch wurde für den International IMPAC Dublin Litary Award nominiert.
Von Dixi Greiner
Schlagwörter: Frauen, Geschichte, Kultur