Drogen als „Modetrend“
Neue Modedroge aus den USA oder Trenddroge jetzt auch in Berlin! Solche Schlagzeilen liest man immer häufiger! Und so scheint es, als ob jedes Jahr seine eigenen „Modedrogen“ hervorbringt: 2013 war es Crystal Meth, 2014 sorgte die neue synthetische Droge „Flaka“ vor allem in Florida für Aufregung, wohingegen in Europa das synthetische Cannabioid K2 oder auch die schon dem Namen nach gefährliche Droge King-Kong auf den Markt kamen. Allen diesen Drogen ist ein hohes Abhängigkeitspotential und eine starke Gesundheitsschädigung bis hin zu Todesfolgen gemeinsam.
Doch führt Heroin immer noch die Rangliste als gefährlichste Droge der Welt an. Zurzeit wird dessen Wirkung noch verstärkt, durch Beimengung des Opioid Carfentanyl, von dem nur wenige Krümel zum Tode führen. Es wurde in der Tiermedizin zur Betäubung von Elefanten eingesetzt und ist 10.000 mal stärker als Morphium.
Aber auch altbekannte Dro-gen machen immer wieder auf sich aufmerksam. So stellte der Zoll in Hamburg im Juni 2017 fast vier Tonnen Kokain sicher. Zur gleichen Zeit verabschiedete die katalanische Regierung in Barcelona ein Gesetz, das „Kiffer-Clubs“ in Katalonien legalisiert. Barcelona hat schon längst Amsterdam als „Kiffermekka“ abgelöst und mit diesem Gesetz wird jetzt das legalisiert, was schon seit einigen Jahren Usus ist: das Rauchen von Cannabis im privaten Bereich eines Clubs. In der Öffentlichkeit bleibt es verboten. Trotzdem inhaliert man an manchen Abenden auf den Plätzen der Altstadt unfreiwillig etwas von den Cannabisschwaden in der Luft.
Um herauszufinden wie viele Drogen in Barcelona tatsächlich konsumiert werden, untersuchte eine Gruppe von Wissenschaftlern fünf Jahre lang (2011-2015) das Abwasser von Barcelona auf Drogenrückstände und fand heraus, dass 2,5 Tonnen Cannabis, 688 Kilo Kokain und 33 Kilo Heroin pro Jahr ihre Spuren im Abwasser hinterlassen.
Eine erschreckend hohe Zahl! Man muss aber wohl leider davon ausgehen, dass sich mit der steigenden Zahl an Touristen in den letzten zwei Jahren, der Drogenkonsum in Barcelona noch weiter erhöht hat.
von Birgit Carls-Eisenberg, September 2017
Schlagwörter: Gesundheit